Unsere Leitbild
- Der Mensch im Mittelpunkt
- Nah an Beruf und Bildung
- Vielfalt in Europa leben
- Gute, gesunde Schule
- Kompetenzen entwickeln
- Werte leben und vermitteln
- Lernende Gemeinschaft
Unser Schulprogramm gründet auf ein Leitbild, das auf Nachhaltigkeit zielt und an den aktuellen pädagogischen Erfordernissen ausgerichtet ist. Es wurde entwickelt als die Überarbeitung unseres Schulprogramms aus dem Schuljahr 2010/11 anstand. Zunächst gründeten wir eine Arbeitsgruppe, an der sich jedes Mitglied des Lehrerkollegiums beteiligen konnte. Gedanken und Ansatzpunkte zu aktuellen Leitbildideen wurden auf einer Bildungsgangleiterkonferenz gesammelt und dann von der Arbeitsgruppe bearbeitet. Schließlich wurden die zuvor dem Kollegium zugänglich gemachten Ergebnisse an einem pädagogischen Tag mit dem gesamten Kollegium diskutiert und dann verabschiedet.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg kommen Menschen unterschiedlichster Kulturen, Religionen und Lebensorientierungen mit verschiedensten Begabungen zusammen. Sie alle verbindet, dass sie Teil des Lern- und Lebensraums unserer Schule sind und diesen gemeinsam erfahren, prägen, aber auch innovativ gestalten können. Diese Menschen stehen im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Hier folgen wir auch dem Gedankengut unseres Namensgebers: Oswald von Nell-Breuning, dem Begründer der katholischen Soziallehre, der insbesondere moralisches Handeln in einer ‚vom Kapital geprägten Welt‘ fordert.
Wir begleiten unsere Schüler:innen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft. Dabei fördern und fordern wir ihre individuellen Kompetenzen zielgerichtet und vermitteln Werte, die es den Lernenden ermöglichen, durch eigenverantwortliches Handeln ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken. Sie werden begleitet von Lehrer:innenn, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Lern- und Erfahrungsprozesse kritisch-konstruktiv zu gestalten. So lernen alle Beteiligten, auf andere einzugehen und tragen zu einem gegenseitigen Verständnis bei. Eine respektvolle Haltung, Offenheit und Interesse an den Bedürfnissen des Einzelnen sowie eine Vielfalt an Angeboten – auch interkultureller Art – und Hilfestellungen zeichnen dabei unser Unterrichts- und Schulklima aus. Jede Person wird ernst genommen, um ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen und die Schule als einen friedvollen Ort des Lebens und Lernens zu erfahren.
Eine gute, gesunde Schule braucht ein kooperatives, konstruktives Miteinander in einer innovativ gestalteten Lernumgebung. In einem solchen vertrauensvollen Klima kann Lernen gelingen. Begleitet und unterstützt werden die Lernenden und Lehrenden von Menschen, die in unserem Berufskolleg einerseits die Verwaltungsabläufe effektiv bearbeiten sowie durch Information und Beratung Rahmenbedingungen für ein qualitätsvolles Schulleben schaffen. Auch als Organisation sehen wir uns als ständig Lernende, die in unserem Schulumfeld durch Kooperationen eine Vielfalt von inner- und außerschulischen Angeboten vorhält. So wird unsere Schulqualität geprägt von einer Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung
und Empathie als Gelingensbedingung für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Wir nehmen am Nell-Breuning-Berufskolleg das gesamte Übergangsmanagement in den Fokus. Hier betrachten wir die Wünsche der Lernenden bezüglich beruflicher Entwicklung – auch schon vor Eintritt in unser Berufskolleg, z.B. bei den zahlreichen Beratungen an unseren Zubringerschulen – sowie die Interessen unserer Ausbildungs- und Hochschulpartner. Um die vielfältigen Beratungsanlässe noch besser zu koordinieren und gezielt Synergieeffekte zu nutzen, haben wir eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Übergang von Schule in Beruf oder Studium zu optimieren.
Unter dem Motto „In der Region für die Region“ kooperieren wir dabei eng mit unseren Ausbildungsbetrieben, unseren Hochschulpartnern, der Bundesagentur für Arbeit sowie anderen öffentlichen und privaten Arbeitgebern und Institutionen. So unterstützen und leben wir auch den KAoA-Prozess der Landesregierung NRW.7
Schwerpunktarbeit ist die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen, die das Übergangsmanagement von Schule zu Beruf und/oder Studium verbessern und effektiver werden lassen. Unseren potenziellen Auszubildenden und Studenten bieten wir durch die Berufsorientierungstage
der Berufsfachschule 2, der Ausbildungsvorbereitung, der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums Hilfen an, indem diese sich über verschiedene Berufsbilder und Studiengänge informieren können. Zentraler Punkt ist dabei, dass unsere Auszubildenden in den dualen Ausbildungen durch die Vorstellung ihres Berufsbildes eingebunden sind – Schüler für Schüler. Dabei steht die Unterstützung in Fragen der Berufsorientierung und die Hilfestellung bei der Suche nach einem passenden Ausbildung- bzw. Studienplatz im Vordergrund. Oft wissen Ausbildungsbetriebe und ausbildungswillige junge Menschen nichts voneinander.
Um den Matching-Prozess zu unterstützen, schaffen wir Transparenz des lokalen Ausbildungsmarktes. Dazu veranstalten wir jährlich unsere Ausbildungsplatzbörse, auf der unsere Ausbildungsbetriebe sich und ihre offenen Ausbildungsplätze vorstellen und mit unseren Vollzeitschülerinnen und -schülern in Kontakt treten. Ergänzt wird dies durch einen „Gallery Walk“ in unserem neuen Berufsorientierungsraum, eine Ausstellung, bei der wir unseren Schüler:innen aktuelle Ausbildungsplätze präsentieren, wobei der Schwerpunkt auf den Angeboten unserer Kooperationspartner
liegt. Ferner tauschen sich die Mitglieder des Arbeitskreises über die weiteren Angebote im Bereich Übergangsmanagement an unserer Schule aus, z. B. den Coaching-Tag und die Informations- und Beratungstermine der Bundesagentur für Arbeit. Abgerundet wird unser Maßnahmenkatalog durch eine Reihe von Zusatzqualifikationen für unsere Auszubildenden im dualen System, z. B. Ausbildereignungsprüfung und ICDL, um diesen einen Wettbewerbsvorteil bei der Arbeitsplatzsuche zu verschaffen.
In einer Welt, in der die Grenzen aller Art – seien es Landesgrenzen, Sprachgrenzen oder Kulturgrenzen – immer mehr in den Fokus geraten bzw. es immer wieder gilt,
dafür zu sorgen, dass sich deren Bedeutung verringert, hat eine Schule den besonderen Auftrag durch ihr Wirken und Handeln diese Entwicklung konsequent, aber
auch ideenreich zu unterstützen. Zudem leben unsere Schüler:innen in einer Gesellschaft, die zunehmend durch internationale wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse
geprägt ist. In unseren Klassen zeigt sich internationale Vielfalt durch unterschiedlichste Herkunftsgeschichten. So sind wir Tag für Tag gefordert, weltoffenen und wertschätzenden Umgang miteinander zu praktizieren. Als Europaschule in NRW sind wir uns dieser Verantwortung in besonderem Maße bewusst. Um an diesen Entwicklungen teilhaben und diese Prozesse aktiv mit gestalten zu können, ist es unabdingbar, den jungen Erwachsenen eine umfassende personelle Handlungskompetenz zu vermitteln. Die Steigerung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen fließt in das Unterrichtsgeschehen ein und erhält bei außerschulischen Aktivitäten ein besonderes Augenmerk. Hierbei geht es nicht nur um Wissensvermittlung weit
über den Fokus Europa hinaus. Europäische, weltoffene Sichtweisen verstehen wir als Richtlinie und Wegweiser unseres pädagogischen Handelns.
Unter Gesundheit verstehen wir eine dynamische Balance, die von jedem Menschen aktiv und selbstverantwortlich im Einklang mit seiner Lebenswelt immer wieder neugestaltet
werden muss. Deshalb gehen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg von einem ganzheitlichen Ansatz einer guten und gesunden Schule aus. Unser positives Verständnis von Gesundheit bedeutet, dass die Qualität unserer Schule und die Gesundheit des Einzelnen eng miteinander verbunden sind. Wir möchten einerseits bei allen Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft Kompetenzen und Haltungen fördern, die ihre Bereitschaft für lebenslanges Lernen stärkt und sie befähigt, in einer sich verändernden Gesellschaft ein erfolgreiches und gesundes Leben zu führen. Für uns stehen andererseits aber auch das subjektive Wohlbefinden und die Gesundheit jedes Menschen im Mittelpunkt. Dies fördern wir durch viel Bewegung im Rahmen der
„bewegten Schule“, durch Information und Prävention, durch eine positive und gesunde Gestaltung unserer Lernumgebungen, durch Lehrerausflüge und Teamtraining, durch ein umfassendes Beratungskonzept, durch Schulsozialarbeit sowie durch Feedbackkonferenzen und umfangreiche Partizipation.
In einer Welt, die sich durch neue Technologien und eine zunehmende Globalisierung rasant entwickelt, unterliegt die aktuelle sowie die zukünftige Berufs- und Lebenswelt der Schüler:innen ständiger Veränderung. Daher ist es wichtig, dass wir ihnen die Fähigkeiten und Fertigkeiten mitgeben, die sie für die anstehenden Aufgaben rüsten und zu einem lebenslangen Lernen befähigen. Durch unsere Lernkultur am Nell-Breuning-Berufskolleg entwickeln wir individuell die personale, soziale und berufliche Handlungskompetenz der Schüler:innen, die sie für diese Welt stärkt.
Durch offene, aktive Lernarrangements befähigen wir sie, selber die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, durch gezielte Reflexion ihren Lernweg zu untersuchen und Verbesserungen für zukünftige Situationen zu antizipieren. Im Mittelpunkt steht aktives Lernen nach eigenem Leistungsvermögen und Tempo.
Darüber hinaus lernen die Schüler:innen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gezielt, planvoll Problemlösungen herbeizuführen, sich Inhalte zu erarbeiten und zu präsentieren sowie eigene und die Ergebnisse anderer zu bewerten. Durch die veränderte Unterrichtsstruktur, in der die Lehrenden den Unterricht zwar leiten, aber auch in einem großen Teil begleiten, schaffen wir Raum für individuelle Lernberatungen, um jeden Lernenden in seinem ganz eigenen Weg zu unterstützen und ihm weitere Wege aufzuzeigen.
Mit diesem Konzept werden wir auch den Anforderungen zukünftiger Arbeitgeber gerecht, die sich eben genau diese Kompetenzen, wie Selbstständigkeit, Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Reflexionsfähigkeit von den Auszubildenden wünschen.
Es ist unser Anspruch am Nell-Breuning-Berufskolleg, mit unseren Schüler:innen grundlegende Werte nicht nur zu diskutieren, sondern diese Werte auch im respektvollen und vertrauensvollen Miteinander auf allen Ebenen des Schullebens erfahrbar zu machen.
Zur Bestimmung grundlegender Werte und Einstellungen, die es zu fördern gilt, nehmen wir als Europaschule den Referenzrahmen „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ des Europarates zur Orientierung.8 Hierin werden wesentliche Werte, Einstellungen, usw. definiert, um „Gleichberechtigtes Zusammenleben in kulturell unterschiedlichen demokratischen Gesellschaften“ zu fördern. Hierfür wird den Schulen eine wesentliche Rolle zugewiesen.
Laut Europarat stehen die Gesellschaften „in Europa […] vor vielen Herausforderungen, darunter der sinkenden Wahlbeteiligung, steigendem Misstrauen gegenüber Politikern, einer hohen Rate an Verbrechen aus Hass, Intoleranz und Vorurteilen gegenüber ethnischen Minderheiten und religiösen Gruppen sowie zunehmender Unterstützung von gewalttätigem Extremismus.”
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es in unserem Verständnis zentral, durch “angemessene Bildung und Praktiken […] das demokratische Engagement zu stärken“.
Für uns muss die Demokratie ständig aufrechterhalten und weiterentwickelt werden und am Nell-Breuning-Berufskolleg möchten wir zur aktiven Teilhabe an diesem Prozess befähigen. Grundlegend ist für uns dabei der Wert der Menschenwürde und der Menschenrechte. Diesen grundlegenden Wert ergänzt der Europarat um sechs Einstellungen, die es zu fördern gilt:
- Offenheit gegenüber dem kulturellen Anderssein und anderen Überzeugungen, Weltanschauungen und Praktiken,
- Respekt,
- Gemeinwohlorientierung,
- Verantwortung,
- Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit und
- Toleranz für Mehrdeutigkeit.
Diese Einstellungen beziehen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg nicht nur auf die Offenheit gegenüber dem kulturellen, ethnischen, weltanschaulichen und religiösen Anderssein, sondern erweitern den grundlegenden Wert der Menschenwürde als Menschenrecht um das Konzept der Diversität, d. h. Anerkennung aller Gruppen und individuellen Merkmale wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung und Behinderung.
Unter Beachtung dieser Einstellungen sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe, unsere Schüler:innen zu mündigen sozialverantwortlichen Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln, die sich solidarisch verhalten und sich aktiv für den Zusammenhalt unserer vielfältigen Gesellschaft einsetzen.
Darüber hinaus vermitteln wir als kaufmännisches Berufskolleg unseren Schüler:innen als zukünftigen Kaufleuten ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnerinnen und -partnern, Gesellschaft und Umwelt. Diese zukünftige gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sie, indem sie ihr Wirtschaften und ihren Konsum nachhaltiger, gerechter und umweltfreundlicher gestalten, z. B. regionale Kreisläufe stärken, die soziale Marktwirtschaft verteidigen, Technologien zum Wohle der Menschen einsetzen, Kundenwünsche durch innovative Produkte und Dienstleistungen befriedigen, sich am Standort des Unternehmens engagieren sowie Öffentlichkeit und Politik aufklären.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg verstehen wir uns als lernende Gemeinschaft. Das bedeutet, dass wir uns durch vielfältige interne und externe Fortbildungen auf die gesellschaftlichen Veränderungen einstellen. Wir evaluieren fortlaufend unsere Arbeit, damit wir auf dem Weg zu unseren Qualitätsstandards und unseren gemeinsamen Werten und Visionen jederzeit notwendige Korrekturen vornehmen können. In Konferenzen diskutieren und reflektieren wir unser gemeinsames Verständnis von Unterrichtsentwicklung. Mit Hilfe von Messungen wichtiger Kompetenzen der Schüler:innen zu Beginn und am Ende der Schullaufbahn an unserer Schule erhalten wir wertvolle Hinweise für unseren weiteren Schulentwicklungsprozess. Sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden erörtern in Feedbackkonferenzen die Ergebnisse und partizipieren an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess für ein kompetenzorientiertes Lernkonzept.
Wir arbeiten teamorientiert, weil wir wissen, dass man im Team motivierend, effektiv und kreativ voneinander lernen kann. Als lernende Gemeinschaft profitieren und lernen wir von den vielen Lebenswelten, die an unserer Schule zusammenkommen. „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man auf damit, treibt man zurück.“ sagt eine fernöstliche Weisheit. Dies gilt für jeden einzelnen Menschen in unserer Schule, für alle Schüler:innen, alle Lehrer:innen sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als eine lernende Gemeinschaft.
Unsere Leitbild
Unser Schulprogramm gründet auf ein Leitbild, das auf Nachhaltigkeit zielt und an den aktuellen pädagogischen Erfordernissen ausgerichtet ist. Es wurde entwickelt als die Überarbeitung unseres Schulprogramms aus dem Schuljahr 2010/11 anstand. Zunächst gründeten wir eine Arbeitsgruppe, an der sich jedes Mitglied des Lehrerkollegiums beteiligen konnte. Gedanken und Ansatzpunkte zu aktuellen Leitbildideen wurden auf einer Bildungsgangleiterkonferenz gesammelt und dann von der Arbeitsgruppe bearbeitet. Schließlich wurden die zuvor dem Kollegium zugänglich gemachten Ergebnisse an einem pädagogischen Tag mit dem gesamten Kollegium diskutiert und dann verabschiedet.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg kommen Menschen unterschiedlichster Kulturen, Religionen und Lebensorientierungen mit verschiedensten Begabungen zusammen. Sie alle verbindet, dass sie Teil des Lern- und Lebensraums unserer Schule sind und diesen gemeinsam erfahren, prägen, aber auch innovativ gestalten können. Diese Menschen stehen im Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Hier folgen wir auch dem Gedankengut unseres Namensgebers: Oswald von Nell-Breuning, dem Begründer der katholischen Soziallehre, der insbesondere moralisches Handeln in einer ‚vom Kapital geprägten Welt‘ fordert.
Wir begleiten unsere Schüler:innen auf dem Weg in ihre berufliche Zukunft. Dabei fördern und fordern wir ihre individuellen Kompetenzen zielgerichtet und vermitteln Werte, die es den Lernenden ermöglichen, durch eigenverantwortliches Handeln ihr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu stärken. Sie werden begleitet von Lehrer:innenn, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Lern- und Erfahrungsprozesse kritisch-konstruktiv zu gestalten. So lernen alle Beteiligten, auf andere einzugehen und tragen zu einem gegenseitigen Verständnis bei. Eine respektvolle Haltung, Offenheit und Interesse an den Bedürfnissen des Einzelnen sowie eine Vielfalt an Angeboten – auch interkultureller Art – und Hilfestellungen zeichnen dabei unser Unterrichts- und Schulklima aus. Jede Person wird ernst genommen, um ein vertrauensvolles Verhältnis aufzubauen und die Schule als einen friedvollen Ort des Lebens und Lernens zu erfahren.
Eine gute, gesunde Schule braucht ein kooperatives, konstruktives Miteinander in einer innovativ gestalteten Lernumgebung. In einem solchen vertrauensvollen Klima kann Lernen gelingen. Begleitet und unterstützt werden die Lernenden und Lehrenden von Menschen, die in unserem Berufskolleg einerseits die Verwaltungsabläufe effektiv bearbeiten sowie durch Information und Beratung Rahmenbedingungen für ein qualitätsvolles Schulleben schaffen. Auch als Organisation sehen wir uns als ständig Lernende, die in unserem Schulumfeld durch Kooperationen eine Vielfalt von inner- und außerschulischen Angeboten vorhält. So wird unsere Schulqualität geprägt von einer Atmosphäre gegenseitiger Wertschätzung
und Empathie als Gelingensbedingung für eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten.Wir nehmen am Nell-Breuning-Berufskolleg das gesamte Übergangsmanagement in den Fokus. Hier betrachten wir die Wünsche der Lernenden bezüglich beruflicher Entwicklung – auch schon vor Eintritt in unser Berufskolleg, z.B. bei den zahlreichen Beratungen an unseren Zubringerschulen – sowie die Interessen unserer Ausbildungs- und Hochschulpartner. Um die vielfältigen Beratungsanlässe noch besser zu koordinieren und gezielt Synergieeffekte zu nutzen, haben wir eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Ziel ist es, den Übergang von Schule in Beruf oder Studium zu optimieren.
Unter dem Motto „In der Region für die Region“ kooperieren wir dabei eng mit unseren Ausbildungsbetrieben, unseren Hochschulpartnern, der Bundesagentur für Arbeit sowie anderen öffentlichen und privaten Arbeitgebern und Institutionen. So unterstützen und leben wir auch den KAoA-Prozess der Landesregierung NRW.7
Schwerpunktarbeit ist die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen, die das Übergangsmanagement von Schule zu Beruf und/oder Studium verbessern und effektiver werden lassen. Unseren potenziellen Auszubildenden und Studenten bieten wir durch die Berufsorientierungstage
der Berufsfachschule 2, der Ausbildungsvorbereitung, der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums Hilfen an, indem diese sich über verschiedene Berufsbilder und Studiengänge informieren können. Zentraler Punkt ist dabei, dass unsere Auszubildenden in den dualen Ausbildungen durch die Vorstellung ihres Berufsbildes eingebunden sind – Schüler für Schüler. Dabei steht die Unterstützung in Fragen der Berufsorientierung und die Hilfestellung bei der Suche nach einem passenden Ausbildung- bzw. Studienplatz im Vordergrund. Oft wissen Ausbildungsbetriebe und ausbildungswillige junge Menschen nichts voneinander.Um den Matching-Prozess zu unterstützen, schaffen wir Transparenz des lokalen Ausbildungsmarktes. Dazu veranstalten wir jährlich unsere Ausbildungsplatzbörse, auf der unsere Ausbildungsbetriebe sich und ihre offenen Ausbildungsplätze vorstellen und mit unseren Vollzeitschülerinnen und -schülern in Kontakt treten. Ergänzt wird dies durch einen „Gallery Walk“ in unserem neuen Berufsorientierungsraum, eine Ausstellung, bei der wir unseren Schüler:innen aktuelle Ausbildungsplätze präsentieren, wobei der Schwerpunkt auf den Angeboten unserer Kooperationspartner
liegt. Ferner tauschen sich die Mitglieder des Arbeitskreises über die weiteren Angebote im Bereich Übergangsmanagement an unserer Schule aus, z. B. den Coaching-Tag und die Informations- und Beratungstermine der Bundesagentur für Arbeit. Abgerundet wird unser Maßnahmenkatalog durch eine Reihe von Zusatzqualifikationen für unsere Auszubildenden im dualen System, z. B. Ausbildereignungsprüfung und ICDL, um diesen einen Wettbewerbsvorteil bei der Arbeitsplatzsuche zu verschaffen.In einer Welt, in der die Grenzen aller Art – seien es Landesgrenzen, Sprachgrenzen oder Kulturgrenzen – immer mehr in den Fokus geraten bzw. es immer wieder gilt,
dafür zu sorgen, dass sich deren Bedeutung verringert, hat eine Schule den besonderen Auftrag durch ihr Wirken und Handeln diese Entwicklung konsequent, aber
auch ideenreich zu unterstützen. Zudem leben unsere Schüler:innen in einer Gesellschaft, die zunehmend durch internationale wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse
geprägt ist. In unseren Klassen zeigt sich internationale Vielfalt durch unterschiedlichste Herkunftsgeschichten. So sind wir Tag für Tag gefordert, weltoffenen und wertschätzenden Umgang miteinander zu praktizieren. Als Europaschule in NRW sind wir uns dieser Verantwortung in besonderem Maße bewusst. Um an diesen Entwicklungen teilhaben und diese Prozesse aktiv mit gestalten zu können, ist es unabdingbar, den jungen Erwachsenen eine umfassende personelle Handlungskompetenz zu vermitteln. Die Steigerung sprachlicher und interkultureller Kompetenzen fließt in das Unterrichtsgeschehen ein und erhält bei außerschulischen Aktivitäten ein besonderes Augenmerk. Hierbei geht es nicht nur um Wissensvermittlung weit
über den Fokus Europa hinaus. Europäische, weltoffene Sichtweisen verstehen wir als Richtlinie und Wegweiser unseres pädagogischen Handelns.Unter Gesundheit verstehen wir eine dynamische Balance, die von jedem Menschen aktiv und selbstverantwortlich im Einklang mit seiner Lebenswelt immer wieder neugestaltet
werden muss. Deshalb gehen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg von einem ganzheitlichen Ansatz einer guten und gesunden Schule aus. Unser positives Verständnis von Gesundheit bedeutet, dass die Qualität unserer Schule und die Gesundheit des Einzelnen eng miteinander verbunden sind. Wir möchten einerseits bei allen Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft Kompetenzen und Haltungen fördern, die ihre Bereitschaft für lebenslanges Lernen stärkt und sie befähigt, in einer sich verändernden Gesellschaft ein erfolgreiches und gesundes Leben zu führen. Für uns stehen andererseits aber auch das subjektive Wohlbefinden und die Gesundheit jedes Menschen im Mittelpunkt. Dies fördern wir durch viel Bewegung im Rahmen der
„bewegten Schule“, durch Information und Prävention, durch eine positive und gesunde Gestaltung unserer Lernumgebungen, durch Lehrerausflüge und Teamtraining, durch ein umfassendes Beratungskonzept, durch Schulsozialarbeit sowie durch Feedbackkonferenzen und umfangreiche Partizipation.In einer Welt, die sich durch neue Technologien und eine zunehmende Globalisierung rasant entwickelt, unterliegt die aktuelle sowie die zukünftige Berufs- und Lebenswelt der Schüler:innen ständiger Veränderung. Daher ist es wichtig, dass wir ihnen die Fähigkeiten und Fertigkeiten mitgeben, die sie für die anstehenden Aufgaben rüsten und zu einem lebenslangen Lernen befähigen. Durch unsere Lernkultur am Nell-Breuning-Berufskolleg entwickeln wir individuell die personale, soziale und berufliche Handlungskompetenz der Schüler:innen, die sie für diese Welt stärkt.
Durch offene, aktive Lernarrangements befähigen wir sie, selber die Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, durch gezielte Reflexion ihren Lernweg zu untersuchen und Verbesserungen für zukünftige Situationen zu antizipieren. Im Mittelpunkt steht aktives Lernen nach eigenem Leistungsvermögen und Tempo.
Darüber hinaus lernen die Schüler:innen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit gezielt, planvoll Problemlösungen herbeizuführen, sich Inhalte zu erarbeiten und zu präsentieren sowie eigene und die Ergebnisse anderer zu bewerten. Durch die veränderte Unterrichtsstruktur, in der die Lehrenden den Unterricht zwar leiten, aber auch in einem großen Teil begleiten, schaffen wir Raum für individuelle Lernberatungen, um jeden Lernenden in seinem ganz eigenen Weg zu unterstützen und ihm weitere Wege aufzuzeigen.
Mit diesem Konzept werden wir auch den Anforderungen zukünftiger Arbeitgeber gerecht, die sich eben genau diese Kompetenzen, wie Selbstständigkeit, Kooperationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit und Reflexionsfähigkeit von den Auszubildenden wünschen.
Es ist unser Anspruch am Nell-Breuning-Berufskolleg, mit unseren Schüler:innen grundlegende Werte nicht nur zu diskutieren, sondern diese Werte auch im respektvollen und vertrauensvollen Miteinander auf allen Ebenen des Schullebens erfahrbar zu machen.
Zur Bestimmung grundlegender Werte und Einstellungen, die es zu fördern gilt, nehmen wir als Europaschule den Referenzrahmen „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ des Europarates zur Orientierung.8 Hierin werden wesentliche Werte, Einstellungen, usw. definiert, um „Gleichberechtigtes Zusammenleben in kulturell unterschiedlichen demokratischen Gesellschaften“ zu fördern. Hierfür wird den Schulen eine wesentliche Rolle zugewiesen.
Laut Europarat stehen die Gesellschaften „in Europa […] vor vielen Herausforderungen, darunter der sinkenden Wahlbeteiligung, steigendem Misstrauen gegenüber Politikern, einer hohen Rate an Verbrechen aus Hass, Intoleranz und Vorurteilen gegenüber ethnischen Minderheiten und religiösen Gruppen sowie zunehmender Unterstützung von gewalttätigem Extremismus.”
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es in unserem Verständnis zentral, durch “angemessene Bildung und Praktiken […] das demokratische Engagement zu stärken“.Für uns muss die Demokratie ständig aufrechterhalten und weiterentwickelt werden und am Nell-Breuning-Berufskolleg möchten wir zur aktiven Teilhabe an diesem Prozess befähigen. Grundlegend ist für uns dabei der Wert der Menschenwürde und der Menschenrechte. Diesen grundlegenden Wert ergänzt der Europarat um sechs Einstellungen, die es zu fördern gilt:
- Offenheit gegenüber dem kulturellen Anderssein und anderen Überzeugungen, Weltanschauungen und Praktiken,
- Respekt,
- Gemeinwohlorientierung,
- Verantwortung,
- Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit und
- Toleranz für Mehrdeutigkeit.
Diese Einstellungen beziehen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg nicht nur auf die Offenheit gegenüber dem kulturellen, ethnischen, weltanschaulichen und religiösen Anderssein, sondern erweitern den grundlegenden Wert der Menschenwürde als Menschenrecht um das Konzept der Diversität, d. h. Anerkennung aller Gruppen und individuellen Merkmale wie Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung und Behinderung.
Unter Beachtung dieser Einstellungen sehen wir es als unsere zentrale Aufgabe, unsere Schüler:innen zu mündigen sozialverantwortlichen Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln, die sich solidarisch verhalten und sich aktiv für den Zusammenhalt unserer vielfältigen Gesellschaft einsetzen.
Darüber hinaus vermitteln wir als kaufmännisches Berufskolleg unseren Schüler:innen als zukünftigen Kaufleuten ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Geschäftspartnerinnen und -partnern, Gesellschaft und Umwelt. Diese zukünftige gesellschaftliche Verantwortung übernehmen sie, indem sie ihr Wirtschaften und ihren Konsum nachhaltiger, gerechter und umweltfreundlicher gestalten, z. B. regionale Kreisläufe stärken, die soziale Marktwirtschaft verteidigen, Technologien zum Wohle der Menschen einsetzen, Kundenwünsche durch innovative Produkte und Dienstleistungen befriedigen, sich am Standort des Unternehmens engagieren sowie Öffentlichkeit und Politik aufklären.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg verstehen wir uns als lernende Gemeinschaft. Das bedeutet, dass wir uns durch vielfältige interne und externe Fortbildungen auf die gesellschaftlichen Veränderungen einstellen. Wir evaluieren fortlaufend unsere Arbeit, damit wir auf dem Weg zu unseren Qualitätsstandards und unseren gemeinsamen Werten und Visionen jederzeit notwendige Korrekturen vornehmen können. In Konferenzen diskutieren und reflektieren wir unser gemeinsames Verständnis von Unterrichtsentwicklung. Mit Hilfe von Messungen wichtiger Kompetenzen der Schüler:innen zu Beginn und am Ende der Schullaufbahn an unserer Schule erhalten wir wertvolle Hinweise für unseren weiteren Schulentwicklungsprozess. Sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden erörtern in Feedbackkonferenzen die Ergebnisse und partizipieren an dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess für ein kompetenzorientiertes Lernkonzept.
Wir arbeiten teamorientiert, weil wir wissen, dass man im Team motivierend, effektiv und kreativ voneinander lernen kann. Als lernende Gemeinschaft profitieren und lernen wir von den vielen Lebenswelten, die an unserer Schule zusammenkommen. „Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Hört man auf damit, treibt man zurück.“ sagt eine fernöstliche Weisheit. Dies gilt für jeden einzelnen Menschen in unserer Schule, für alle Schüler:innen, alle Lehrer:innen sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als eine lernende Gemeinschaft.