Schulkultur
Zum Schulleben gehört nicht nur die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen, es bietet zahlreiche weitere Facetten, denen wir uns am Nell-Breuning-Berufskolleg mit Engagement widmen. Wir stellen dabei sowohl interkulturelle als auch mediale sowie sportliche und gesundheitsfördernde Angebote in den Vordergrund, denn diese bieten den jungen Erwachsenen weitere Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung. Gerne nutzen wir in diesem Zusammenhang die Vernetzung mit zahlreichen Kooperationspartnern.
- Europa
- Gesundheit
- Inklusion
- Lebensraum Schule
- Partizipation
- Eltern und Erziehungsberechtigte
- SV
- Der Förderverein
- Außerschulische Kooperation
- Übergang Schule, Beruf und Studium
- Kooperation mit Ausbildungsbetrieben
- Kooperation mit Hochschulen
- Kooperationen im Netzwerk Zukunftsschulen
Das Nell-Breuning-Berufskolleg befähigt seine Schüler:innen in Europa und über dessen Grenzen hinaus handlungsfähig zu sein und interkulturelle Herausforderungen zu meistern. Dies gilt sowohl für den beruflichen als auch für den persönlichen Bereich. Verschiedene Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten unterstützen diesen Prozess. Ausdruck der beständigen Europaausrichtung ist unsere 2016 durch das Schulministerium erfolgte Zertifizierung zur „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ (Rezertifizierung 2021). Um den europäischen Gedanken zu vertiefen, finden Schüleraustauschprojekte statt. Erfolgreiche Partnerschaften pflegen wir mit Spanien (Extremadura), Bulgarien (Plovdiv) und Litauen (Tauragé). Hierbei ist das EU-Programm Erasmus+ ein wichtiger Baustein zur Durchführung diverser Projekte. Auslandspraktika werden sowohl von Lernenden in der Berufsschule als auch in unserem vollzeitschulischen Bereich als Gelegenheit genutzt, um berufliche, interkulturelle und sprachliche Kompetenzen in Irland oder Spanien zu erweitern.
Unsere Lehrenden erweitern ihren Erfahrungshorizont durch Fortbildungen und Hospitationen im Ausland. Das Nell-Breuning-Berufskolleg nimmt aber auch im Rahmen internationaler Programme ausländische Lehrende, Praktikant:innen sowie Gastschüler:innen auf. Ein erweitertes Sprachenangebot (Englisch und Spanisch) wird in der Berufsschule geboten, in der Vollzeitschule neben Englisch und Spanisch auch Französisch unterrichtet. Bilinguale Angebote sind mit Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht fester Bestandteil im Wirtschaftsgymnasium. Fremdsprachenassistent:innen bereichern seit Jahren den Unterricht und fördern interkulturelle Kompetenzen. Die Schüler:innen erhalten zudem die Möglichkeit, ihre erworbenen Sprachkenntnisse an unserer Schule durch internationale Zertifikate bescheinigen zu lassen: das KMK-Zertifikat19, DELE20, TELC21, DELF22 und das Cambridge Zertifikat23. Diese Angebote schaffen die Grundlage zur erfolgreichen Teilnahme an Schülerwettbewerben und Beteiligung an internationalen Projekten.Europäische und internationale Orientierung zeigt sich aber nicht nur in ‚Leuchtturmprojekten’, sondern findet sich selbstverständlich im täglichen Unterrichtsgeschehen wieder. Alle Bildungsgänge haben über das verpflichtende Unterrichtsprogramm hinaus; sog. ‚europäische Lernarrangements’ kreiert, die oft auch fächerübergreifend interkulturelles Gedankengut vermitteln, meist mit aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen verknüpft. Des Weiteren sind die Anforderungen zur Ausstellung der Zusatzqualifikation „Internationale berufliche Mobilität“ in den Jahresplanungen verankert. Dieses Angebot wird ständig erweitert und evaluiert.
19 Das KMK-Fremdsprachenzertifikat ist ein bundesweit einheitlich geregeltes Zertifikat zum Nachweis berufsbezogener
Fremdsprachenkompetenzen.
20 Das „Diploma de Español como Lengua Extranjera“ ist ein offizieller Titel, der den Kompetenzgrad und die Beherrschung
der spanischen Sprache bescheinigt und vom spanischen Kultusministerium ausgestellt wird.
21 TELC Sprachzertifikate werden vom deutschen Volkshochschulverband angeboten und sind international anerkannt.
22 Das „Diplôme d’études de langue francaise“ ist ein international anerkanntes Zertifikat für Französisch als
Fremdsprache. Die Diplome werden vom französischen Bildungsministerium ausgestellt.
23 Das Zertifikat „Cambridge English“ ist ein weltweit anerkanntes Zertifikat zum Nachweis von Englischkenntnissen
der Universität Cambridge (UK).
Unter Gesundheit verstehen wir eine dynamische Balance zwischen den schulischen Anforderungen und der persönlichen Lebenswelt, die von jedem Menschen aktiv und selbstverantwortlich fortwährend neu gestaltet werden muss. Am Nell-Breuning-Berufskolleg werden Rahmenbedingungen geschaffen, damit ein individuelles Gleichgewicht zwischen körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden erreicht und verbessert werden kann.
Bei allen Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft werden Kompetenzen und Haltungen gefördert, die ihre Bereitschaft zum lebenslangen Lernen stärken und sie befähigen, die dafür notwendigen Ressourcen zu schaffen. Dabei stehen das subjektive Wohlbefinden und die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen im Fokus unserer Schularbeit. Durch die Reduktion überflüssiger Stressfaktoren in einer leistungsorientierten Gesellschaft schaffen wir ein Umfeld, in dem erfolgreiches Lernen und das Erreichen persönlicher Ziele möglich wird. Unsere Schüler:innen werden vielfältig im Rahmen der „bewegten Schule“ durch Bewegungspausen, einem Angebot von Sport- und Tanz-AGs sowie Sportprojekten gefördert. Regelmäßige Teamtrainingstage, die Teilnahme am „Horremer Abendlauf“, das Erlangen des Sportabzeichens und der „Tag des Schulsports“ haben dabei einen wichtigen Stellenwert in unserem Programm. Darüber hinaus ergänzen Unterrichtsthemen zu gesunder Ernährung und eine mögliche Ausbildung zur Ersthelferin bzw. zum Ersthelfer eine nachhaltige und kompetente Entwicklung unserer Schüler:innen. Beratungslehrerinnen und -lehrer, Lerncoaches, Klassenlehrerinnen und -lehrer sowie Schulsozialarbeiterinnen tragen dazu bei, eine Lernumgebung zu gestalten, in der erfolgreiches Lernen möglich ist. Die Haltung zur gesunden Lebensweise und sozialen Verantwortung wird durch einen jährlich stattfindenden Blutspendetag vertieft.
Damit auch die Lehrer:innen des Nell-Breuning-Berufskollegs mit den schulischen Belastungen besser umgehen können, werden durch interne Bewegungstage, den „Tag des Schulsports“, Lehrerinnen- und Lehrersport, Teamtraining, Fortbildungen, Kollegiumsausflüge sowie durch eine an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Einsatzplanung Stressfaktoren gemindert und Ressourcen geschaffen. Vor allem am „Tag des Schulsports“, an dem Lehrer:innen sowie Schüler:innen gemeinsam Sport treiben, schaffen wir eine Basis des Miteinanders sowie einen guten und gesunden Lernort für Lehrende und Lernende gleichermaßen.
Inklusive Bildungsarbeit im Nell-Breuning-Berufskolleg bedeutet für uns, die Fähigkeiten und Stärken unserer Schüler:innen zu fördern und zu fordern. Dies basiert auf der Anerkennung und Wertschätzung der Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Schüler:innen in körperlicher, geistiger, emotionaler und kultureller Hinsicht. Unsere Erziehungs- und Bildungsansätze ermöglichen gleiche Chancen, fördern soziale Integration und intellektuelle Entwicklung innerhalb einer lernenden Gemeinschaft. Im Rahmen einer inklusiven Schule ermöglicht individuelle Selbstbestimmung ein ganzheitliches Lernen und bietet die Möglichkeit, gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten.
Unser Ziel ist es, dass unsere Schüler:innen in einer von Heterogenität geprägten Lern- und Schulatmosphäre zu selbstständigen, teamfähigen und konfliktfähigen Individuen heranwachsen. Unsere Leitideen können am besten durch multiprofessionelle Teamarbeit umgesetzt werden. Die Integration verschiedener Kompetenzen und Berufe, wie Sozialpädagogik und Sonderpädagogik sowie seelsorgerische und pädagogische Beratung, ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen – unabhängig von ihrer persönlichen Ausgangssituation – individuell gewürdigt und berücksichtigt werden. Auf diese Weise können individuelle Ressourcen und Fähigkeiten erkannt und gefördert werden. Die Umsetzung inklusiver Bildungsarbeit beginnt mit der Diagnose der individuellen Lernausgangslage. Durch ständige Beobachtung, Reflexion und Bewertung werden umfassende schulinterne Betreuungs- und Beratungsangebote umgesetzt. Dazu gehören unter anderem das Erstellen von individuellen Nachteilsausgleichen für Schüler:innen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und das Erstellen, Fortschreiben und Anpassen von Entwicklungsplänen. Um das Kollegium des Nell-Breuning-Berufskollegs im Bereich der Inklusion weiter zu professionalisieren, werden bedarfsgerechte Unterstützung, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten bereitgestellt.
Das Nell-Breuning-Berufskolleg befindet sich im Ortsteil Habbelrath der Stadt Frechen, somit in einer eher ländlich geprägten Umgebung. Die Gebäudeteile der Schule sind großzügig verteilt, so dass auch in Zeiten, in denen alle Räume belegt sind, die große Personenanzahl kaum bemerkbar ist. Das Schulgebäude überzeugt auch durch seine farblich freundliche Gestaltung.
Gestaltung und Pflege von Schulgebäude und -gelände kommt eine wichtige pädagogische Bedeutung zu. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Zuständigkeiten sind die unterschiedlichsten Beteiligten (Schüler:innen, Schulleitung, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schulträger) mit verantwortlich dafür, die Gebäude, die sanitären Anlagen und das Gelände sauber und gepflegt zu halten.
Wir achten darauf, dass die Gestaltung des Schulgeländes und der Räume, insbesondere der Unterrichtsräume, das Lehren und Lernen unterstützt. Ab dem Schuljahr 2017/2018 haben wir uns entschieden, das Lehrerraumprinzip möglichst konsequent umzusetzen, so können die Räume individuell und fachadäquat gestaltet werden. Aufenthaltsbereiche sind vorhanden sowie ein Schülercafé, ein Raum der Stille und eine ansprechend gestaltete Pausenhalle. Im Außenbereich gibt es aktuell einen Fußballkicker, in Zusammenarbeit mit dem Schulträger sind weitere Außensportgeräte angedacht.
Die Qualität unserer schulischen Arbeit am Nell-Breuning-Berufskolleg wird auch durch umfassende Einbeziehung aller an Schule Beteiligten und des Umgangs miteinander, durch die Einbindung der Schule in unser Schulumfeld und in Kooperationen sowie durch die Art, Ausrichtung und Vielfalt der schulischen Angebote geprägt.
Wir am Nell-Breuning-Berufskolleg fördern die aktive Mitgestaltung schulischer Entwicklungsprozesse und sind offen für partnerschaftliche Kooperation und demokratische Zusammenarbeit. So sind die Eltern und Erziehungsberechtigten wichtige Partner bei der Wahrnehmung und Gestaltung unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Sie sind bei jungen Erwachsenen noch maßgeblich prägend für den Bildungserfolg und die Persönlichkeitsentwicklung. So beteiligen wir die Eltern insbesondere sehr individuell im Zusammenhang mit unseren Beratungsangeboten.
Wir streben selbstverständlich die aktive Beteiligung in unseren Mitwirkungsgremien an. So fördern wir durch regelmäßige Termine unsere Zusammenarbeit mit Klassen und Elternpflegschaft. Auch für individuelle Teilhabe der Erziehungsberechtigten sind wir offen und zur partnerschaftlichen Kooperation stets bereit. Bedingt durch die Schulstruktur eines Berufskollegs ist die Verweildauer der Lernenden jedoch begrenzt, so dass auch die Zusammenarbeit oft sehr von der Einbringungsbereitschaft der jeweiligen Erziehenden abhängig ist. Um diesem Kontinuitätsproblem entgegenzuwirken und um den Kooperationsprozess aktiv zu unterstützen, sind wir bestrebt vielfältige und verständliche Informationen frühzeitig zur Verfügung zu stellen.
Die Schülervertretung (SV) am Nell-Breuning-Berufskolleg setzt bereits durch ihren originären Zweck den Menschen in den Mittelpunkt. Sie ist ein wichtiges Mitwirkungsorgan und „vertritt im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule die Rechte der Schüler:innen, fördert und nimmt deren Interessen wahr und wirkt dadurch bei der Gestaltung des schulischen Lebens mit“.25 Zu den Aufgaben der SV gehört neben der Mitwirkung in Konferenzen (wie z. B. die Schul- und Teilkonferenz) ebenfalls die Förderung von fachlichen, kulturellen, sportlichen, politischen und sozialen Interessen der Schüler:innen.
Durch die Struktur des Nell-Breuning-Berufskollegs, an dem in vielen unterschiedlichen Schulformen junge Erwachsene unterschiedlichster Zubringerschulen aus den verschiedensten Schulformen zusammenkommen, gilt es vor allem eine Schulgemeinschaft zu bilden, dies kann u. a. durch gemeinsame Projekte und Aktivitäten geschehen. In der Vergangenheit waren dies Weihnachtsfeiern, Schulfeste und sportliche Wettkämpfe. Durch solche schulweiten Aktivitäten gelingt es der SV die Schüler:innen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen, insbesondere die Würde des Individuums und den respektvollen Umgang untereinander zu fördern sowie das Verhältnis von Lernenden und Lehrenden. Außerdem kommt sie so der Aufgabe nach, das gegenseitige Miteinander zu stärken und Respekt und Verantwortung gegenüber allen am Schulleben Beteiligten einzufordern.
Die von den Schüler:innen gewählten Verbindungslehrerinnen und -lehrer unterstützen einerseits die SV bei ihren Aufgaben und Projekten und werden bei Konflikten beratend tätig. Sie agieren hier als neutrale Schlichter und unterliegen der Schweigepflicht. Außerdem fördern sie die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder der SV im Rahmen eines gerechten, wertschätzenden und respektvollen Umgangs miteinander. Der SV steht ein eigener Raum zur Verfügung, der nach ihren Wünschen eingerichtet wurde. In regelmäßig stattfindenden öffentlichen SV-Sitzungen werden entsprechende Projekte abgestimmt und geplant. Dabei bündelt die SV die Wünsche und Anregungen der Schülerschaft bezüglich kultureller, sportlicher oder sozialer Interessen. Die Verbindungslehrerinnen und -lehrer stehen beratend zur Seite. Die Interessen der jungen Erwachsenen gegenüber der Schulleitung, aber auch gemeinsam mit der Schulleitung gegenüber den außerschulischen Bereichen, wie z. B. den Verkehrsbetrieben oder übergeordneten Instanzen, zu vertreten, sieht die SV als ihre Aufgabe an.
Der Förderverein des Nell-Breuning-Berufskollegs schafft weitere Rahmenbedingungen, um die erfolgreiche und zukunftsorientierte Ausbildung für unsere Schüler:innen noch weiter zu verbessern und zu unterstützen. Der Förderverein ist im Vereinsregister eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Er hat sich in seiner Satzung u. a. als Ziel gesetzt, außerordentliche und außerschulische Aktivitäten für die Schüler:innen materiell zu fördern. Dies geschieht z. B. durch die finanzielle Unterstützung von Schülerinnern und Schülern. Hierzu zählen die Bezuschussung von Klassenfahrten, Ausflügen, sowie Schulbüchern, die Prämierung besonderer Leistungen von Schul- und Ausbildungsabschlüssen (Bücher- und Kinogutscheine) und die
Zuschüsse zu Theateraufführungen sowie dem Verkehrsunfallpräventionsprogramm der Polizei NRW (Crash-Kurs). Als Europaschule unterstützt der Förderverein im Zuge des steigenden Mobilitätsanspruchs der Ausbildungsunternehmen auch unsere europäischen Schulpartnerschaften mit gezielten Aktionen.
Wir nehmen auch die Gesundheitsförderung am Lernort Schule ernst. Deshalb werden immer wieder Aktionen und Projekte durchgeführt, die die Schüler:innen sowie die Lehrerschaft sensibilisieren, achtsam mit ihrer Gesundheit umzugehen. So wurde vom Förderverein ein Wasserspender mitfinanziert und im Foyer der Schule aufgestellt. Diese Investition ist eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Maßnahme, die eine breite Akzeptanz bei den Schüler:innen sowie in der Lehrerschaft findet. Damit die Abfüllung reibungslos funktioniert, subventioniert der Förderverein die passenden Trinkflaschen im Corporate Design der Schule. Im Rahmen der Veranstaltung „Tag des Schulsports“ hat der Förderverein die Kosten für externe Anbieter von Sportangeboten übernommen.
Diese Aktivitäten und Projekte, die dafür Sorge tragen, dass wir unsere Schüler:innen in ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen stärken, benötigen Unterstützung. Der Förderverein – zu dessen Mitgliedern vor allem Lehrkräfte, aber auch Schüler:innen sowie deren Eltern zählen –, wird partiell auch seitens der regionalen, oft mittelständischen Unternehmen unterstützt, leistet so einen wichtigen Beitrag für unsere Schule und für die berufliche Bildung in der Region.
Wir am Nell-Breuning-Berufskolleg pflegen eine intensive Kultur der Zusammenarbeit und binden uns mit unserer Arbeit in Kooperationen und Netzwerke ein. Wir sind überzeugt, dass diese Öffnung der Schule entscheidend zur schulischen, sozio-emotionalen und kulturellen Bildung und Entwicklung unserer Schüler:innen beitragen. Ziel dabei ist es, systematisch koordinierte Angebote zu entwickeln. Unsere Zusammenarbeit ist meist langfristig und nachhaltig angelegt sowie strukturell verankert. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Beispielen, die in den Bildungsgängen bzw. den bildungsgangübergreifenden Themen dieses Schulprogramms detaillierter beschrieben werden. Ein Instrument sich über aktuelle Maßnahmen zu informieren, bietet auch unsere Website.
Wir nehmen am Nell-Breuning-Berufskolleg das gesamte Übergangsmanagement in den Fokus. Hier betrachten wir die Wünsche der Lernenden bezüglich beruflicher Entwicklung – auch schon vor Eintritt in unser Berufskolleg, z.B. bei den zahlreichen Beratungen an unseren Zubringerschulen – sowie die Interessen unserer Ausbildungs- und Hochschulpartner.
Um die vielfältigen Beratungsanlässe noch besser zu koordinieren und gezielt Synergieeffekte zu nutzen, arbeiten die Arbeitsgruppe „Name“ sowie die StuBo’s (Studien und Berufskoordinatoren) gezielt an passgenauen Angeboten für unsere Schülerschaft.
Ziel ist es, den Übergang von Schule in Beruf oder Studium zu optimieren. Unter dem Motto „In der Region – für die Region“ kooperieren wir dabei eng mit unseren Ausbildungsbetrieben, unseren Hochschulpartnern, der Bundesagentur für Arbeit, der IHK sowie weiteren öffentlichen und privaten Arbeitgebern und Institutionen. So unterstützen und leben wir auch den KAoA-Prozess der Landesregierung NRW. Schwerpunktarbeit ist die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen, die das Übergangsmanagement von Schule zu Beruf und/oder Studium verbessern und effektiver werden lassen. Die Internationalen Förderklassen setzen den Berufsorientierungsprozess mit Hilfe eines Bildungsträgers um. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über unsere vielfältigen Angebote, die durch die StuBo’s organisiert werden.
Im gesamten Schuljahr können sich die gesamte Schülerschaft über potentielle Arbeitgeber oder Studiengänge in unserem Berufsorientierungsbüro informieren. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten steht ihnen eine große Sammlung an Ausbildungsplätzen der Region, auch über den kaufmännischen Bereich hinausgehend, sowie weitere umfassende Materialien rund um den Bewerbungsprozess zur Verfügung. Auch kann an Laptops recherchiert und beispielsweise eine Bewerbung direkt ausgedruckt werden.
Durch unsere enge Kooperation mit der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit haben unsere Schüler:innen der Vollzeit und Teilzeitklassen die Möglichkeit, individuelle Beratung wahrzunehmen. Mehrfach in der Woche steht die Berufsberaterin im Berufsorientierungsbüro für die individuellen Anliegen unserer Lernenden zur Verfügung.
Darüber hinaus pflegen wir eine enge Kommunikation, um optimale Entwicklungsmöglichkeiten frühzeitig zu fördern. In strukturierten Perspektivgesprächen mit den Schüler:innen und Erziehungsberechtigten sowie in fortlaufenden bedarfsabhängigen Gesprächen werden die Lernenden frühzeitig in den Blick genommen. Schulische und berufliche Anschlüsse können damit frühzeitig eröffnet, geplant und realisiert werden.
Unsere Partner IHK (Industrie- und Handelskammer), HWK (Handwerkskammer) und die Bundesagentur für Arbeit veranstalten zu Beginn eines jeden Schuljahres für die Klassen der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums die „Schulhoftournee“. Die Schüler:innen erhalten Informationen rund um die Ausbildung im kaufmännischen und handwerklichen Bereich, können sich ausprobieren und praktische Erfahrungen sammeln sowie mit Unternehmensvertreter:innen ins Gespräch kommen.
Um sich der eigenen Stärken und Interessen bewusst zu werden, führen wir einen Berufswahltest durch, dessen Ergebnisse in die Praktikumsplatzwahl einfließen. Die studieninteressierten Schüler:innen können die Schnuppertage an Universitäten und Fachhochschulen nutzen, um sich weiter zu orientieren. Oft wissen Ausbildungsbetriebe und ausbildungswillige junge Menschen nichts voneinander. Viele Betriebe der Region sowie deren umfangreiche Ausbildungsangebote sind der Schülerschaft unbekannt. Um den Matching-Prozess zu unterstützen, schaffen wir Transparenz des lokalen Ausbildungsmarktes. Dazu veranstalten wir jährlich unsere Ausbildungsplatzbörse, auf der unsere Ausbildungsbetriebe sich und ihre offenen
Ausbildungsplätze vorstellen und mit unseren Vollzeitschülerinnen und -schülern in Kontakt treten.
Darüber hinaus besteht für unsere Schülerschaft die Möglichkeit, weitere Ausbildungsplatzbörsen der Region zu besuchen. Insbesondere besuchen unsere Schüler:innen die Medio in Bergheim, die Let’s go in Frechen, die Einstieg in Köln, das Speed-Dating oder die Last-Minute-Ausbildungsmesse in Köln. Unseren angehenden Auszubildenden und Studierenden bieten wir durch den Berufsorientierungstag der Berufsfachschule 2, der Ausbildungsvorbereitung, der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums Hilfen an, indem diese sich über verschiedene Berufsbilder und Studiengänge informieren können. Durch ein breites Angebot ist für jede:n etwas passendes dabei. Nicht nur Unternehmensvertreter:innen nehmen sich Zeit, ihr Angebot vorzustellen, auch unsere eigenen Auszubildenden berichten aus ihr täglichen Praxis und vermitteln damit ganz persönliche Eindrücke und Erfahrungen, die zur Entscheidungsfindung unserer Vollzeitschüler:innen beitragen.
Der regelmäßige Austausch mit unseren Ausbildungsunternehmen ist uns am Nell-Breuning-Berufskolleg sehr wichtig. Hierbei sind nicht nur die Ausbildersprechtage, bei denen wir intensiv mit den Ausbilderinnen und Ausbildern über Ausbildung sprechen von zentraler Bedeutung, sondern besonders die Ausbilderkreise werden von unseren Partnern im dualen System geschätzt. Hier werden zum einen unsere neuen Projekte, die die berufliche Bildung sinnvoll flankieren, vorgestellt und diskutiert. Zum anderen werden Anregungen und Bedarfe der Ausbildergemeinschaft besprochen.
Aus diesen Treffen haben sich in der Vergangenheit verschiedene Konzepte ergeben, die wir dauerhaft in unser Schulleben und den Unterricht integrieren konnten. Die Durchführung einer Ausbildungplatzbörse26 beispielsweise betrifft dabei nahezu alle unsere dualen Ausbildungsberufe und unsere vollzeitschulischen Bildungsgänge. Das Angebot mit dem Deutschen Roten Kreuz unsere Auszubildenden zu Ersthelfern weiter zu qualifizieren kann von allen Auszubildenden wahrgenommen werden. Darüber hinaus kooperieren wir in einigen Bildungsgängen spezifisch mit Ausbildungsbetrieben, so zum Beispiel bei der Ladungssicherungsschulung der Fachkräfte für Lagerlogistik und der Fachlageristen.
Die vollzeitschulischen Bildungsgänge der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums bilden junge Menschen aus, die in der Regel im Anschluss eine Ausbildung beginnen oder eine Hochschule besuchen werden. Die Auswahl zwischen rund 9.500 Bachelor-Studiengängen, 1.800 dualen Studiengängen und mehr als 260 Ausbildungsberufen ist dabei fast unüberschaubar. Um Fehlentscheidungen unserer Schüler:innen zu minimieren und damit die Abbruchquote in Berufsausbildung und Studium zu senken, können entsprechende vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.
Im Vorfeld der Entscheidung über den zukünftigen Bildungsweg helfen z. B. Informationen über Studienmöglichkeiten, Voraussetzungen und Anforderungen eines Studiums sowie Kenntnis über eigene Kompetenzen, Interessen und Fähigkeiten, eine fundierte Auswahl zu treffen. Mit diesem Anliegen kommen wir auch den Hochschulen entgegen und auch schon deshalb bietet sich eine intensive Zusammenarbeit an. Hierbei stehen zurzeit folgende Partner im Vordergrund: Die TH Köln und die FOM in Köln. Die TH Köln, als größte öffentliche Fachhochschule in der Region, ist dabei eine wichtige Kooperationspartnerin. Unsere Schüler:innen haben dort die Möglichkeit, ein Hochschulpraktikum zu absolvieren und an Workshops zur Studienwahl
teilzunehmen. Daneben wird durch die TH Köln regelmäßig eine Informationsveranstaltung zur Studien- und Berufswahl in unserem Hause angeboten. Darüber hinaus findet ein ständiger Informationsaustausch zwischen Schule und TH Köln statt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit ist in einem Kooperationsvertrag besiegelt worden.
Eine lange Tradition hat auch die Zusammenarbeit des Nell-Breuning-Berufskollegs mit der Europäischen Fachhochschule (EUFH), jetzt Cologne Business School (CBS). Studierende des dualen Studiengangs Handelsmanagement, die neben dem Studium eine Berufsausbildung absolvieren, besuchen bei uns die Berufsschule. Leider stellt die CBS den Studiengang zum Ende des Schuljahren 2024/2025 ein.
Seit dem Schuljahr 2019/2020 nimmt das Nell-Breuning-Berufskolleg am Projekt SiA -studienintegrierende Ausbildung – in Kooperation mit der EUFH, jetzt CBS teil. Ziel dieses Projektes ist es, für Schulabsolventinnen und -absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung, die jedoch noch keine eindeutige Orientierung Studium vs. Berufsausbildung haben, ein neues Angebot zu entwickeln. Während der ersten Phase der Berufsausbildung erwerben die Auszubildenden bereits erste Studienerfahrungen. Unterstützt durch flankierende Coaching-Angebote, können sie sich ca. nach einem Jahr individuell zwischen Ausbildung, Studium oder dualem Studium entscheiden. Dieses Projekt wendet sich insbesondere an junge Erwachsene, die zunächst
ein Studium nicht in den Blick genommen haben. Durch intensive Zusammenarbeit von Hochschule, Ausbildungsbetrieb und Berufskolleg soll Abbrüchen entgegengewirkt werden. Die studienintegrierende Ausbildung beträgt 4 Jahre, nach bestandener Berufsabschlussprüfung nach 2,5 Jahren erhält der SiA-Studierende eine Anstellung im Ausbildungsbetrieb. Ab Ende 2024 ist die FOM Köln unser neuer SiA-Kooperationspartner und die erste Kohorte startet zum Schuljahr 2024/2025.
Die Kooperation im Netzwerk Zukunftsschulen NRW besteht seit 2017. Das Nell-Breuning-Berufskolleg koordiniert als Referenzschule das Netzwerk von insgesamt drei Berufskollegs. Das Schuljahr wird jeweils durch drei Netzwerktreffen, die reihum an den jeweiligen Standorten stattfinden, rhythmisiert. Die Zusammenarbeit nehmen wir als ausgesprochen zugewandt, unterstützend und konstruktiv wahr. Seit Beginn der Netzwerkarbeit liegt der Schwerpunkt auf der Förderung des selbstorganisierten und individuellen Lernens. Orientiert an den jeweils aktuellen pädagogischen Herausforderungen an unseren Schulen verschiebt sich auch der Fokus der Netzwerkarbeit: so von der allgemeinen Förderung des selbstorganisierten und individuellen Lernens auf die Förderung des individuellen Lernens durch digitale Medien; von der Einführung, Implementierung und Evaluation von iPad-Klassen auf neue digital
gestützte Möglichkeiten der Unterrichtsorganisation als Reaktion auf das Phänomen des Absentismus.
Ziel der Netzwerkarbeit war und ist es die Arbeit mit Tablett-Klassen im Sinne einer professionellen Lerngemeinschaft miteinander zu beraten, auszutauschen und kritisch zu reflektieren. Der Mehrwert besteht darin, dass alle Beteiligten die praktischen Herausforderungen bei einer klassenbezogenen flächendeckenden Einführung aus erster Hand nachvollziehen können und es somit ein sehr umfassendes Verständnis für die Anforderungen der Situation an einem Berufskolleg gibt. Umfassendes Material wurde erstellt, das den anderen Schulen im Netzwerk Zukunftsschulen zur Verfügung steht: Kriterienlisten, Beispielunterrichtsmaterialien für gute digitalgestützte Lernsituationen, Beispiele für „Einführungsbooklets“, erstellte und erprobte Evaluationsbögen zu iPad-Einführung, Bereitstellung von binnendifferenzierten Fortbildungskonzepten zur Förderung der iPad-Anwendung im Kollegium.
Schulkultur
Zum Schulleben gehört nicht nur die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen, es bietet zahlreiche weitere Facetten, denen wir uns am Nell-Breuning-Berufskolleg mit Engagement widmen. Wir stellen dabei sowohl interkulturelle als auch mediale sowie sportliche und gesundheitsfördernde Angebote in den Vordergrund, denn diese bieten den jungen Erwachsenen weitere Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung. Gerne nutzen wir in diesem Zusammenhang die Vernetzung mit zahlreichen Kooperationspartnern.
Das Nell-Breuning-Berufskolleg befähigt seine Schüler:innen in Europa und über dessen Grenzen hinaus handlungsfähig zu sein und interkulturelle Herausforderungen zu meistern. Dies gilt sowohl für den beruflichen als auch für den persönlichen Bereich. Verschiedene Maßnahmen, Projekte und Aktivitäten unterstützen diesen Prozess. Ausdruck der beständigen Europaausrichtung ist unsere 2016 durch das Schulministerium erfolgte Zertifizierung zur „Europaschule in Nordrhein-Westfalen“ (Rezertifizierung 2021). Um den europäischen Gedanken zu vertiefen, finden Schüleraustauschprojekte statt. Erfolgreiche Partnerschaften pflegen wir mit Spanien (Extremadura), Bulgarien (Plovdiv) und Litauen (Tauragé). Hierbei ist das EU-Programm Erasmus+ ein wichtiger Baustein zur Durchführung diverser Projekte. Auslandspraktika werden sowohl von Lernenden in der Berufsschule als auch in unserem vollzeitschulischen Bereich als Gelegenheit genutzt, um berufliche, interkulturelle und sprachliche Kompetenzen in Irland oder Spanien zu erweitern.
Unsere Lehrenden erweitern ihren Erfahrungshorizont durch Fortbildungen und Hospitationen im Ausland. Das Nell-Breuning-Berufskolleg nimmt aber auch im Rahmen internationaler Programme ausländische Lehrende, Praktikant:innen sowie Gastschüler:innen auf. Ein erweitertes Sprachenangebot (Englisch und Spanisch) wird in der Berufsschule geboten, in der Vollzeitschule neben Englisch und Spanisch auch Französisch unterrichtet. Bilinguale Angebote sind mit Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsrecht fester Bestandteil im Wirtschaftsgymnasium. Fremdsprachenassistent:innen bereichern seit Jahren den Unterricht und fördern interkulturelle Kompetenzen. Die Schüler:innen erhalten zudem die Möglichkeit, ihre erworbenen Sprachkenntnisse an unserer Schule durch internationale Zertifikate bescheinigen zu lassen: das KMK-Zertifikat19, DELE20, TELC21, DELF22 und das Cambridge Zertifikat23. Diese Angebote schaffen die Grundlage zur erfolgreichen Teilnahme an Schülerwettbewerben und Beteiligung an internationalen Projekten.Europäische und internationale Orientierung zeigt sich aber nicht nur in ‚Leuchtturmprojekten’, sondern findet sich selbstverständlich im täglichen Unterrichtsgeschehen wieder. Alle Bildungsgänge haben über das verpflichtende Unterrichtsprogramm hinaus; sog. ‚europäische Lernarrangements’ kreiert, die oft auch fächerübergreifend interkulturelles Gedankengut vermitteln, meist mit aktuellen politischen und wirtschaftlichen Themen verknüpft. Des Weiteren sind die Anforderungen zur Ausstellung der Zusatzqualifikation „Internationale berufliche Mobilität“ in den Jahresplanungen verankert. Dieses Angebot wird ständig erweitert und evaluiert.
19 Das KMK-Fremdsprachenzertifikat ist ein bundesweit einheitlich geregeltes Zertifikat zum Nachweis berufsbezogener
Fremdsprachenkompetenzen.
20 Das „Diploma de Español como Lengua Extranjera“ ist ein offizieller Titel, der den Kompetenzgrad und die Beherrschung
der spanischen Sprache bescheinigt und vom spanischen Kultusministerium ausgestellt wird.
21 TELC Sprachzertifikate werden vom deutschen Volkshochschulverband angeboten und sind international anerkannt.
22 Das „Diplôme d’études de langue francaise“ ist ein international anerkanntes Zertifikat für Französisch als
Fremdsprache. Die Diplome werden vom französischen Bildungsministerium ausgestellt.
23 Das Zertifikat „Cambridge English“ ist ein weltweit anerkanntes Zertifikat zum Nachweis von Englischkenntnissen
der Universität Cambridge (UK).Unter Gesundheit verstehen wir eine dynamische Balance zwischen den schulischen Anforderungen und der persönlichen Lebenswelt, die von jedem Menschen aktiv und selbstverantwortlich fortwährend neu gestaltet werden muss. Am Nell-Breuning-Berufskolleg werden Rahmenbedingungen geschaffen, damit ein individuelles Gleichgewicht zwischen körperlichem, geistigem und sozialem Wohlbefinden erreicht und verbessert werden kann.
Bei allen Mitgliedern unserer Schulgemeinschaft werden Kompetenzen und Haltungen gefördert, die ihre Bereitschaft zum lebenslangen Lernen stärken und sie befähigen, die dafür notwendigen Ressourcen zu schaffen. Dabei stehen das subjektive Wohlbefinden und die Gesundheit jeder und jedes Einzelnen im Fokus unserer Schularbeit. Durch die Reduktion überflüssiger Stressfaktoren in einer leistungsorientierten Gesellschaft schaffen wir ein Umfeld, in dem erfolgreiches Lernen und das Erreichen persönlicher Ziele möglich wird. Unsere Schüler:innen werden vielfältig im Rahmen der „bewegten Schule“ durch Bewegungspausen, einem Angebot von Sport- und Tanz-AGs sowie Sportprojekten gefördert. Regelmäßige Teamtrainingstage, die Teilnahme am „Horremer Abendlauf“, das Erlangen des Sportabzeichens und der „Tag des Schulsports“ haben dabei einen wichtigen Stellenwert in unserem Programm. Darüber hinaus ergänzen Unterrichtsthemen zu gesunder Ernährung und eine mögliche Ausbildung zur Ersthelferin bzw. zum Ersthelfer eine nachhaltige und kompetente Entwicklung unserer Schüler:innen. Beratungslehrerinnen und -lehrer, Lerncoaches, Klassenlehrerinnen und -lehrer sowie Schulsozialarbeiterinnen tragen dazu bei, eine Lernumgebung zu gestalten, in der erfolgreiches Lernen möglich ist. Die Haltung zur gesunden Lebensweise und sozialen Verantwortung wird durch einen jährlich stattfindenden Blutspendetag vertieftDamit auch die Lehrer:innen des Nell-Breuning-Berufskollegs mit den schulischen Belastungen besser umgehen können, werden durch interne Bewegungstage, den „Tag des Schulsports“, Lehrerinnen- und Lehrersport, Teamtraining, Fortbildungen, Kollegiumsausflüge sowie durch eine an den individuellen Bedürfnissen ausgerichtete Einsatzplanung Stressfaktoren gemindert und Ressourcen geschaffen. Vor allem am „Tag des Schulsports“, an dem Lehrer:innen sowie Schüler:innen gemeinsam Sport treiben, schaffen wir eine Basis des Miteinanders sowie einen guten und gesunden Lernort für Lehrende und Lernende gleichermaßen.Inklusive Bildungsarbeit im Nell-Breuning-Berufskolleg bedeutet für uns, die Fähigkeiten und Stärken unserer Schüler:innen zu fördern und zu fordern. Dies basiert auf der Anerkennung und Wertschätzung der Vielfalt und Einzigartigkeit unserer Schüler:innen in körperlicher, geistiger, emotionaler und kultureller Hinsicht. Unsere Erziehungs- und Bildungsansätze ermöglichen gleiche Chancen, fördern soziale Integration und intellektuelle Entwicklung innerhalb einer lernenden Gemeinschaft. Im Rahmen einer inklusiven Schule ermöglicht individuelle Selbstbestimmung ein ganzheitliches Lernen und bietet die Möglichkeit, gesellschaftliche Prozesse mitzugestalten.
Unser Ziel ist es, dass unsere Schüler:innen in einer von Heterogenität geprägten Lern- und Schulatmosphäre zu selbstständigen, teamfähigen und konfliktfähigen Individuen heranwachsen. Unsere Leitideen können am besten durch multiprofessionelle Teamarbeit umgesetzt werden. Die Integration verschiedener Kompetenzen und Berufe, wie Sozialpädagogik und Sonderpädagogik sowie seelsorgerische und pädagogische Beratung, ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Schüler:innen – unabhängig von ihrer persönlichen Ausgangssituation – individuell gewürdigt und berücksichtigt werden. Auf diese Weise können individuelle Ressourcen und Fähigkeiten erkannt und gefördert werden. Die Umsetzung inklusiver Bildungsarbeit beginnt mit der Diagnose der individuellen Lernausgangslage. Durch ständige Beobachtung, Reflexion und Bewertung werden umfassende schulinterne Betreuungs- und Beratungsangebote umgesetzt. Dazu gehören unter anderem das Erstellen von individuellen Nachteilsausgleichen für Schüler:innen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und das Erstellen, Fortschreiben und Anpassen von Entwicklungsplänen. Um das Kollegium des Nell-Breuning-Berufskollegs im Bereich der Inklusion weiter zu professionalisieren, werden bedarfsgerechte Unterstützung, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten bereitgestellt.
Das Nell-Breuning-Berufskolleg befindet sich im Ortsteil Habbelrath der Stadt Frechen, somit in einer eher ländlich geprägten Umgebung. Die Gebäudeteile der Schule sind großzügig verteilt, so dass auch in Zeiten, in denen alle Räume belegt sind, die große Personenanzahl kaum bemerkbar ist. Das Schulgebäude überzeugt auch durch seine farblich freundliche Gestaltung.
Gestaltung und Pflege von Schulgebäude und -gelände kommt eine wichtige pädagogische Bedeutung zu. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Zuständigkeiten sind die unterschiedlichsten Beteiligten (Schüler:innen, Schulleitung, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und Schulträger) mit verantwortlich dafür, die Gebäude, die sanitären Anlagen und das Gelände sauber und gepflegt zu halten.
Wir achten darauf, dass die Gestaltung des Schulgeländes und der Räume, insbesondere der Unterrichtsräume, das Lehren und Lernen unterstützt. Ab dem Schuljahr 2017/2018 haben wir uns entschieden, das Lehrerraumprinzip möglichst konsequent umzusetzen, so können die Räume individuell und fachadäquat gestaltet werden. Aufenthaltsbereiche sind vorhanden sowie ein Schülercafé, ein Raum der Stille und eine ansprechend gestaltete Pausenhalle. Im Außenbereich gibt es aktuell einen Fußballkicker, in Zusammenarbeit mit dem Schulträger sind weitere Außensportgeräte angedacht.
Die Qualität unserer schulischen Arbeit am Nell-Breuning-Berufskolleg wird auch durch umfassende Einbeziehung aller an Schule Beteiligten und des Umgangs miteinander, durch die Einbindung der Schule in unser Schulumfeld und in Kooperationen sowie durch die Art, Ausrichtung und Vielfalt der schulischen Angebote geprägt.
Wir am Nell-Breuning-Berufskolleg fördern die aktive Mitgestaltung schulischer Entwicklungsprozesse und sind offen für partnerschaftliche Kooperation und demokratische Zusammenarbeit. So sind die Eltern und Erziehungsberechtigten wichtige Partner bei der Wahrnehmung und Gestaltung unseres Bildungs- und Erziehungsauftrages. Sie sind bei jungen Erwachsenen noch maßgeblich prägend für den Bildungserfolg und die Persönlichkeitsentwicklung. So beteiligen wir die Eltern insbesondere sehr individuell im Zusammenhang mit unseren Beratungsangeboten.
Wir streben selbstverständlich die aktive Beteiligung in unseren Mitwirkungsgremien an. So fördern wir durch regelmäßige Termine unsere Zusammenarbeit mit Klassen und Elternpflegschaft. Auch für individuelle Teilhabe der Erziehungsberechtigten sind wir offen und zur partnerschaftlichen Kooperation stets bereit. Bedingt durch die Schulstruktur eines Berufskollegs ist die Verweildauer der Lernenden jedoch begrenzt, so dass auch die Zusammenarbeit oft sehr von der Einbringungsbereitschaft der jeweiligen Erziehenden abhängig ist. Um diesem Kontinuitätsproblem entgegenzuwirken und um den Kooperationsprozess aktiv zu unterstützen, sind wir bestrebt vielfältige und verständliche Informationen frühzeitig zur Verfügung zu stellen.
Die Schülervertretung (SV) am Nell-Breuning-Berufskolleg setzt bereits durch ihren originären Zweck den Menschen in den Mittelpunkt. Sie ist ein wichtiges Mitwirkungsorgan und „vertritt im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule die Rechte der Schüler:innen, fördert und nimmt deren Interessen wahr und wirkt dadurch bei der Gestaltung des schulischen Lebens mit“.25 Zu den Aufgaben der SV gehört neben der Mitwirkung in Konferenzen (wie z. B. die Schul- und Teilkonferenz) ebenfalls die Förderung von fachlichen, kulturellen, sportlichen, politischen und sozialen Interessen der Schüler:innen.
Durch die Struktur des Nell-Breuning-Berufskollegs, an dem in vielen unterschiedlichen Schulformen junge Erwachsene unterschiedlichster Zubringerschulen aus den verschiedensten Schulformen zusammenkommen, gilt es vor allem eine Schulgemeinschaft zu bilden, dies kann u. a. durch gemeinsame Projekte und Aktivitäten geschehen. In der Vergangenheit waren dies Weihnachtsfeiern, Schulfeste und sportliche Wettkämpfe. Durch solche schulweiten Aktivitäten gelingt es der SV die Schüler:innen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen, insbesondere die Würde des Individuums und den respektvollen Umgang untereinander zu fördern sowie das Verhältnis von Lernenden und Lehrenden. Außerdem kommt sie so der Aufgabe nach, das gegenseitige Miteinander zu stärken und Respekt und Verantwortung gegenüber allen am Schulleben Beteiligten einzufordern.
Die von den Schüler:innen gewählten Verbindungslehrerinnen und -lehrer unterstützen einerseits die SV bei ihren Aufgaben und Projekten und werden bei Konflikten beratend tätig. Sie agieren hier als neutrale Schlichter und unterliegen der Schweigepflicht. Außerdem fördern sie die Selbstständigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Mitglieder der SV im Rahmen eines gerechten, wertschätzenden und respektvollen Umgangs miteinander. Der SV steht ein eigener Raum zur Verfügung, der nach ihren Wünschen eingerichtet wurde. In regelmäßig stattfindenden öffentlichen SV-Sitzungen werden entsprechende Projekte abgestimmt und geplant. Dabei bündelt die SV die Wünsche und Anregungen der Schülerschaft bezüglich kultureller, sportlicher oder sozialer Interessen. Die Verbindungslehrerinnen und -lehrer stehen beratend zur Seite. Die Interessen der jungen Erwachsenen gegenüber der Schulleitung, aber auch gemeinsam mit der Schulleitung gegenüber den außerschulischen Bereichen, wie z. B. den Verkehrsbetrieben oder übergeordneten Instanzen, zu vertreten, sieht die SV als ihre Aufgabe an.
Der Förderverein des Nell-Breuning-Berufskollegs schafft weitere Rahmenbedingungen, um die erfolgreiche und zukunftsorientierte Ausbildung für unsere Schüler:innen noch weiter zu verbessern und zu unterstützen. Der Förderverein ist im Vereinsregister eingetragen und als gemeinnützig anerkannt. Er hat sich in seiner Satzung u. a. als Ziel gesetzt, außerordentliche und außerschulische Aktivitäten für die Schüler:innen materiell zu fördern. Dies geschieht z. B. durch die finanzielle Unterstützung von Schülerinnern und Schülern. Hierzu zählen die Bezuschussung von Klassenfahrten, Ausflügen, sowie Schulbüchern, die Prämierung besonderer Leistungen von Schul- und Ausbildungsabschlüssen (Bücher- und Kinogutscheine) und die
Zuschüsse zu Theateraufführungen sowie dem Verkehrsunfallpräventionsprogramm der Polizei NRW (Crash-Kurs). Als Europaschule unterstützt der Förderverein im Zuge des steigenden Mobilitätsanspruchs der Ausbildungsunternehmen auch unsere europäischen Schulpartnerschaften mit gezielten Aktionen.Wir nehmen auch die Gesundheitsförderung am Lernort Schule ernst. Deshalb werden immer wieder Aktionen und Projekte durchgeführt, die die Schüler:innen sowie die Lehrerschaft sensibilisieren, achtsam mit ihrer Gesundheit umzugehen. So wurde vom Förderverein ein Wasserspender mitfinanziert und im Foyer der Schule aufgestellt. Diese Investition ist eine gesundheitsfördernde und nachhaltige Maßnahme, die eine breite Akzeptanz bei den Schüler:innen sowie in der Lehrerschaft findet. Damit die Abfüllung reibungslos funktioniert, subventioniert der Förderverein die passenden Trinkflaschen im Corporate Design der Schule. Im Rahmen der Veranstaltung „Tag des Schulsports“ hat der Förderverein die Kosten für externe Anbieter von Sportangeboten übernommen.
Diese Aktivitäten und Projekte, die dafür Sorge tragen, dass wir unsere Schüler:innen in ihren fachlichen und persönlichen Kompetenzen stärken, benötigen Unterstützung. Der Förderverein – zu dessen Mitgliedern vor allem Lehrkräfte, aber auch Schüler:innen sowie deren Eltern zählen –, wird partiell auch seitens der regionalen, oft mittelständischen Unternehmen unterstützt, leistet so einen wichtigen Beitrag für unsere Schule und für die berufliche Bildung in der Region.
Wir am Nell-Breuning-Berufskolleg pflegen eine intensive Kultur der Zusammenarbeit und binden uns mit unserer Arbeit in Kooperationen und Netzwerke ein. Wir sind überzeugt, dass diese Öffnung der Schule entscheidend zur schulischen, sozio-emotionalen und kulturellen Bildung und Entwicklung unserer Schüler:innen beitragen. Ziel dabei ist es, systematisch koordinierte Angebote zu entwickeln. Unsere Zusammenarbeit ist meist langfristig und nachhaltig angelegt sowie strukturell verankert. Hierzu gibt es eine Vielzahl von Beispielen, die in den Bildungsgängen bzw. den bildungsgangübergreifenden Themen dieses Schulprogramms detaillierter beschrieben werden. Ein Instrument sich über aktuelle Maßnahmen zu informieren, bietet auch unsere Website.
Wir nehmen am Nell-Breuning-Berufskolleg das gesamte Übergangsmanagement in den Fokus. Hier betrachten wir die Wünsche der Lernenden bezüglich beruflicher Entwicklung – auch schon vor Eintritt in unser Berufskolleg, z.B. bei den zahlreichen Beratungen an unseren Zubringerschulen – sowie die Interessen unserer Ausbildungs- und Hochschulpartner.
Um die vielfältigen Beratungsanlässe noch besser zu koordinieren und gezielt Synergieeffekte zu nutzen, arbeiten die Arbeitsgruppe „Name“ sowie die StuBo’s (Studien und Berufskoordinatoren) gezielt an passgenauen Angeboten für unsere Schülerschaft.
Ziel ist es, den Übergang von Schule in Beruf oder Studium zu optimieren. Unter dem Motto „In der Region – für die Region“ kooperieren wir dabei eng mit unseren Ausbildungsbetrieben, unseren Hochschulpartnern, der Bundesagentur für Arbeit, der IHK sowie weiteren öffentlichen und privaten Arbeitgebern und Institutionen. So unterstützen und leben wir auch den KAoA-Prozess der Landesregierung NRW. Schwerpunktarbeit ist die Entwicklung und Implementierung von Maßnahmen, die das Übergangsmanagement von Schule zu Beruf und/oder Studium verbessern und effektiver werden lassen. Die Internationalen Förderklassen setzen den Berufsorientierungsprozess mit Hilfe eines Bildungsträgers um. Im Folgenden geben wir einen kurzen Überblick über unsere vielfältigen Angebote, die durch die StuBo’s organisiert werden.
Im gesamten Schuljahr können sich die gesamte Schülerschaft über potentielle Arbeitgeber oder Studiengänge in unserem Berufsorientierungsbüro informieren. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten steht ihnen eine große Sammlung an Ausbildungsplätzen der Region, auch über den kaufmännischen Bereich hinausgehend, sowie weitere umfassende Materialien rund um den Bewerbungsprozess zur Verfügung. Auch kann an Laptops recherchiert und beispielsweise eine Bewerbung direkt ausgedruckt werden.
Durch unsere enge Kooperation mit der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit haben unsere Schüler:innen der Vollzeit und Teilzeitklassen die Möglichkeit, individuelle Beratung wahrzunehmen. Mehrfach in der Woche steht die Berufsberaterin im Berufsorientierungsbüro für die individuellen Anliegen unserer Lernenden zur Verfügung.
Darüber hinaus pflegen wir eine enge Kommunikation, um optimale Entwicklungsmöglichkeiten frühzeitig zu fördern. In strukturierten Perspektivgesprächen mit den Schüler:innen und Erziehungsberechtigten sowie in fortlaufenden bedarfsabhängigen Gesprächen werden die Lernenden frühzeitig in den Blick genommen. Schulische und berufliche Anschlüsse können damit frühzeitig eröffnet, geplant und realisiert werden.
Unsere Partner IHK (Industrie- und Handelskammer), HWK (Handwerkskammer) und die Bundesagentur für Arbeit veranstalten zu Beginn eines jeden Schuljahres für die Klassen der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums die „Schulhoftournee“. Die Schüler:innen erhalten Informationen rund um die Ausbildung im kaufmännischen und handwerklichen Bereich, können sich ausprobieren und praktische Erfahrungen sammeln sowie mit Unternehmensvertreter:innen ins Gespräch kommen.
Um sich der eigenen Stärken und Interessen bewusst zu werden, führen wir einen Berufswahltest durch, dessen Ergebnisse in die Praktikumsplatzwahl einfließen. Die studieninteressierten Schüler:innen können die Schnuppertage an Universitäten und Fachhochschulen nutzen, um sich weiter zu orientieren. Oft wissen Ausbildungsbetriebe und ausbildungswillige junge Menschen nichts voneinander. Viele Betriebe der Region sowie deren umfangreiche Ausbildungsangebote sind der Schülerschaft unbekannt. Um den Matching-Prozess zu unterstützen, schaffen wir Transparenz des lokalen Ausbildungsmarktes. Dazu veranstalten wir jährlich unsere Ausbildungsplatzbörse, auf der unsere Ausbildungsbetriebe sich und ihre offenen
Ausbildungsplätze vorstellen und mit unseren Vollzeitschülerinnen und -schülern in Kontakt treten.Darüber hinaus besteht für unsere Schülerschaft die Möglichkeit, weitere Ausbildungsplatzbörsen der Region zu besuchen. Insbesondere besuchen unsere Schüler:innen die Medio in Bergheim, die Let’s go in Frechen, die Einstieg in Köln, das Speed-Dating oder die Last-Minute-Ausbildungsmesse in Köln. Unseren angehenden Auszubildenden und Studierenden bieten wir durch den Berufsorientierungstag der Berufsfachschule 2, der Ausbildungsvorbereitung, der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums Hilfen an, indem diese sich über verschiedene Berufsbilder und Studiengänge informieren können. Durch ein breites Angebot ist für jede:n etwas passendes dabei. Nicht nur Unternehmensvertreter:innen nehmen sich Zeit, ihr Angebot vorzustellen, auch unsere eigenen Auszubildenden berichten aus ihr täglichen Praxis und vermitteln damit ganz persönliche Eindrücke und Erfahrungen, die zur Entscheidungsfindung unserer Vollzeitschüler:innen beitragen.
Der regelmäßige Austausch mit unseren Ausbildungsunternehmen ist uns am Nell-Breuning-Berufskolleg sehr wichtig. Hierbei sind nicht nur die Ausbildersprechtage, bei denen wir intensiv mit den Ausbilderinnen und Ausbildern über Ausbildung sprechen von zentraler Bedeutung, sondern besonders die Ausbilderkreise werden von unseren Partnern im dualen System geschätzt. Hier werden zum einen unsere neuen Projekte, die die berufliche Bildung sinnvoll flankieren, vorgestellt und diskutiert. Zum anderen werden Anregungen und Bedarfe der Ausbildergemeinschaft besprochen.
Aus diesen Treffen haben sich in der Vergangenheit verschiedene Konzepte ergeben, die wir dauerhaft in unser Schulleben und den Unterricht integrieren konnten. Die Durchführung einer Ausbildungplatzbörse26 beispielsweise betrifft dabei nahezu alle unsere dualen Ausbildungsberufe und unsere vollzeitschulischen Bildungsgänge. Das Angebot mit dem Deutschen Roten Kreuz unsere Auszubildenden zu Ersthelfern weiter zu qualifizieren kann von allen Auszubildenden wahrgenommen werden. Darüber hinaus kooperieren wir in einigen Bildungsgängen spezifisch mit Ausbildungsbetrieben, so zum Beispiel bei der Ladungssicherungsschulung der Fachkräfte für Lagerlogistik und der Fachlageristen.
Die vollzeitschulischen Bildungsgänge der Höheren Handelsschule und des Wirtschaftsgymnasiums bilden junge Menschen aus, die in der Regel im Anschluss eine Ausbildung beginnen oder eine Hochschule besuchen werden. Die Auswahl zwischen rund 9.500 Bachelor-Studiengängen, 1.800 dualen Studiengängen und mehr als 260 Ausbildungsberufen ist dabei fast unüberschaubar. Um Fehlentscheidungen unserer Schüler:innen zu minimieren und damit die Abbruchquote in Berufsausbildung und Studium zu senken, können entsprechende vorbeugende Maßnahmen getroffen werden.
Im Vorfeld der Entscheidung über den zukünftigen Bildungsweg helfen z. B. Informationen über Studienmöglichkeiten, Voraussetzungen und Anforderungen eines Studiums sowie Kenntnis über eigene Kompetenzen, Interessen und Fähigkeiten, eine fundierte Auswahl zu treffen. Mit diesem Anliegen kommen wir auch den Hochschulen entgegen und auch schon deshalb bietet sich eine intensive Zusammenarbeit an. Hierbei stehen zurzeit folgende Partner im Vordergrund: Die TH Köln und die FOM in Köln. Die TH Köln, als größte öffentliche Fachhochschule in der Region, ist dabei eine wichtige Kooperationspartnerin. Unsere Schüler:innen haben dort die Möglichkeit, ein Hochschulpraktikum zu absolvieren und an Workshops zur Studienwahl
teilzunehmen. Daneben wird durch die TH Köln regelmäßig eine Informationsveranstaltung zur Studien- und Berufswahl in unserem Hause angeboten. Darüber hinaus findet ein ständiger Informationsaustausch zwischen Schule und TH Köln statt. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit ist in einem Kooperationsvertrag besiegelt worden.Eine lange Tradition hat auch die Zusammenarbeit des Nell-Breuning-Berufskollegs mit der Europäischen Fachhochschule (EUFH), jetzt Cologne Business School (CBS). Studierende des dualen Studiengangs Handelsmanagement, die neben dem Studium eine Berufsausbildung absolvieren, besuchen bei uns die Berufsschule. Leider stellt die CBS den Studiengang zum Ende des Schuljahren 2024/2025 ein.
Seit dem Schuljahr 2019/2020 nimmt das Nell-Breuning-Berufskolleg am Projekt SiA -studienintegrierende Ausbildung – in Kooperation mit der EUFH, jetzt CBS teil. Ziel dieses Projektes ist es, für Schulabsolventinnen und -absolventen mit Hochschulzugangsberechtigung, die jedoch noch keine eindeutige Orientierung Studium vs. Berufsausbildung haben, ein neues Angebot zu entwickeln. Während der ersten Phase der Berufsausbildung erwerben die Auszubildenden bereits erste Studienerfahrungen. Unterstützt durch flankierende Coaching-Angebote, können sie sich ca. nach einem Jahr individuell zwischen Ausbildung, Studium oder dualem Studium entscheiden. Dieses Projekt wendet sich insbesondere an junge Erwachsene, die zunächst
ein Studium nicht in den Blick genommen haben. Durch intensive Zusammenarbeit von Hochschule, Ausbildungsbetrieb und Berufskolleg soll Abbrüchen entgegengewirkt werden. Die studienintegrierende Ausbildung beträgt 4 Jahre, nach bestandener Berufsabschlussprüfung nach 2,5 Jahren erhält der SiA-Studierende eine Anstellung im Ausbildungsbetrieb. Ab Ende 2024 ist die FOM Köln unser neuer SiA-Kooperationspartner und die erste Kohorte startet zum Schuljahr 2024/2025.Die Kooperation im Netzwerk Zukunftsschulen NRW besteht seit 2017. Das Nell-Breuning-Berufskolleg koordiniert als Referenzschule das Netzwerk von insgesamt drei Berufskollegs. Das Schuljahr wird jeweils durch drei Netzwerktreffen, die reihum an den jeweiligen Standorten stattfinden, rhythmisiert. Die Zusammenarbeit nehmen wir als ausgesprochen zugewandt, unterstützend und konstruktiv wahr. Seit Beginn der Netzwerkarbeit liegt der Schwerpunkt auf der Förderung des selbstorganisierten und individuellen Lernens. Orientiert an den jeweils aktuellen pädagogischen Herausforderungen an unseren Schulen verschiebt sich auch der Fokus der Netzwerkarbeit: so von der allgemeinen Förderung des selbstorganisierten und individuellen Lernens auf die Förderung des individuellen Lernens durch digitale Medien; von der Einführung, Implementierung und Evaluation von iPad-Klassen auf neue digital
gestützte Möglichkeiten der Unterrichtsorganisation als Reaktion auf das Phänomen des Absentismus.Ziel der Netzwerkarbeit war und ist es die Arbeit mit Tablett-Klassen im Sinne einer professionellen Lerngemeinschaft miteinander zu beraten, auszutauschen und kritisch zu reflektieren. Der Mehrwert besteht darin, dass alle Beteiligten die praktischen Herausforderungen bei einer klassenbezogenen flächendeckenden Einführung aus erster Hand nachvollziehen können und es somit ein sehr umfassendes Verständnis für die Anforderungen der Situation an einem Berufskolleg gibt. Umfassendes Material wurde erstellt, das den anderen Schulen im Netzwerk Zukunftsschulen zur Verfügung steht: Kriterienlisten, Beispielunterrichtsmaterialien für gute digitalgestützte Lernsituationen, Beispiele für „Einführungsbooklets“, erstellte und erprobte Evaluationsbögen zu iPad-Einführung, Bereitstellung von binnendifferenzierten Fortbildungskonzepten zur Förderung der iPad-Anwendung im Kollegium.