Lehren und Lernen
Wir verstehen uns am Nell-Breuning-Berufskolleg als lernende Gemeinschaft und stellen das Lernen und Lehren in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit. Lehren und Lernen in einer hohen Qualität bedarf enger Absprachen und Zusammenarbeit in der Abstimmung der schulinternen Curricula und ihrer Umsetzung. Daher haben wir die Evaluation und Weiterentwicklung des Unterrichts ritualisiert und diskutieren offen und kontrovers Neuausrichtungen schulischen Lehren und Lernens.
- Unterrichtsqualität nachhaltig gestalten
- Individuelle Förderung
- Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung
- Lehren und Lernen im digitalen Wandel
- Beratung
- Bildungsberatung
- Schulsozialarbeit
- Sonderpädagogische Beratung/Coaching
- Lerncoaching und Lernberatung
Die sich ständig verändernden Anforderungen an unsere Schüler:innen im Jetzt und in der Zukunft erfordern auch eine veränderte Lehr- und Lernhaltung an unserer Schule. Die Schüler:innen sollen im Rahmen einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz in der Lage sein, alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen, Probleme zu lösen, sich Inhalte zu erschließen sowie ihr Handeln zu reflektieren und Konsequenzen aus dieser Reflexion abzuleiten. Aus diesem Grunde haben wir uns die Entwicklung eines schulweiten Unterrichtskonzepts, das diese Kriterien erfüllt, zur Aufgabe gemacht. Dieses NBB-Unterrichtskonzept ist in seinen Grundzügen in den vergangenen Jahren an der Schule und im
Unterricht etabliert worden. Im Fokus stehen hier die Schüleraktivität sowie die Eigenverantwortung der Schüler:innen für ihr Lernen. Der Lehrende steht den Lernenden als Expertin bzw. Experte und Lernbegleiterin bzw. Lernbegleiter zur Seite. Strukturhilfen, wie z. B. der Advance Organizer, die Kann-Liste und ggfs. auch das Punktekonto, bilden den Rahmen für das individuelle Lernen der Schüler:innen. Die Kann-Liste dient zudem zur Reflexion der erworbenen Kompetenzen. Darüber hinaus ergänzen wir in einzelnen Bildungsgängen die veränderten Unterrichtsstrukturen.10 Hier wird den Schüler:innen Zeit und Raum gegeben, für ihr Lerntempo und ihre Lerninhalte Verantwortung zu übernehmen. Sie können somit gezielt an ihren individuellen Stärken und Schwächen arbeiten.
Ein weiteres Ziel des NBB-Unterrichtskonzepts ist die Entwicklung von überfachlichen Kompetenzen, da diese wesentlich für das lebenslange Lernen sind. Neben der Problemlösekompetenz, Evaluationskompetenz, Richtungskompetenz, Erschließungskompetenz und der Kompetenz zur Zusammenarbeit werden auch digitale Kompetenzen11
und sprachliche Kompetenzen der Schüler:innen zielgerichtet gefördert. Um die Schüler:innen für ihre eigene Kompetenzentwicklung zu sensibilisieren, führen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg die Kompetenzmessung durch. Die Schüler: innen werden in kleinen Gruppen von Lehrer:innenn dabei beobachtet, wie sie mit einer komplexen Problemstellung umgehen. Mit Hilfe von überfachlichen Kompetenzrastern erhalten sie anschließend eine individuelle Rückmeldung über ihr individuelles Vorgehen und die beobachteten überfachlichen Kompetenzen. Das anschließende Feedback in Gruppen- oder Einzelgesprächen dient als Grundlage dafür, den Schüler:innen die Bedeutung überfachlicher Kompetenzen zu erläutern und sie zu motivieren, diese weiterzuentwickeln. Zugleich erfahren auch die Lehrer:innen als lernende Gemeinschaft durch die Beobachtung einen großen Mehrwert und können so gewonnene Erkenntnisse für ihren Unterricht nutzen. Die Ergebnisse der Kompetenzmessung werden weiterhin auch für pädagogische Konferenzen genutzt und sorgen so für nachhaltige Umsetzung.12
Als lernende Gemeinschaft evaluieren wir regelmäßig durch Online-Befragung der Schüler:innen sowie Kolleginnen und Kollegen schulintern unser Konzept, um notwendige
Anpassungsprozesse und Überarbeitungen vorzunehmen. Die Ergebnisse fließen im Rahmen von Konferenzen sowie an pädagogischen Tagen mit dem gesamten Lehrerkollegium oder in den Bildungsgängen in die Weiterentwicklung ein, bei Bedarf führen wir entsprechende Workshops zu speziellen Themen durch. Im Rahmen der schulübergreifenden Zusammenarbeit im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“ mit anderen Berufskollegs erörtern und diskutieren wir unsere angestrebten Entwicklungsziele darüber hinaus auch mit unseren Kooperationspartnern und erhalten dabei wertvolle Impulse und Hinweise. Der Prozess der Implementierung unseres NBB-Unterrichtskonzepts ist somit aufgrund der ständigen Anpassungen und Verbesserungen nie ganz abgeschlossen.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg begrüßen wir als weiterführende Schule jedes Jahr Lernende aus verschiedenen Schulformen und mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Wir streben an, jeden durch differenzierenden Unterricht und ein anregungsreiches Schulleben nachhaltig zu fördern. Unsere individuelle Förderung schließt Hilfen für Schüler und Schülerinnen mit Lernrückständen oder besonderen Problemen beim Lernen ebenso ein wie die Förderung von besonderen Begabungen und Neigungen. Die Grundlage unserer individuellen Förderung ist die Wertschätzung der Vielfalt der jeweiligen Voraussetzungen sowie die Wahrnehmung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers.
Im Bereich der Lernstandsdiagnostik führen wir bereits bei der Aufnahme in unsere Schule mit den zukünftigen Schüler:innen individuelle Beratungs- und Aufnahmegespräche.
Zudem durchlaufen die Lernenden zu Beginn der Schulzeit am Nell-Breuning-Berufskolleg, wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben, die Kompetenzmessung13
als erstes Diagnoseinstrument für ihre individuellen Kompetenzen. Im Rahmen der Feedbackgespräche werden hier auch die Themen Verantwortung für das eigene Lernen und Selbstständigkeit sowie das auf diese Kompetenzen ausgerichtete NBB-Unterrichtskonzept mit den Lernenden thematisiert und diskutiert. Damit wird am Nell-Breuning-Berufskolleg zu Beginn der Schullaufbahn die Grundlage für eine individuelle Förderung in dem Bereich Förderplanung gelegt und die auf Differenzierung zielende Unterrichtsorganisation transparent gemacht.
Unser schulweites NBB-Unterrichtskonzept sieht dann im weiteren Verlauf ausdrücklich spezielle Arbeitsphasen des selbstständigen Lernens vor, um Möglichkeiten der Individualisierung und Differenzierung zu bieten. Die Bildungsgänge setzen diesen Teil des NBB-Unterrichtskonzepts in je eigener Weise um und bieten in diesen Unterrichtsphasen den Lernenden in unterschiedlicher Weise Freiheit hinsichtlich des individuellen Lerntempos, der Interessen, Zugänge und Erarbeitungsformen. Dabei hat die Lehrkraft als Lernbegleiter Freiräume, um jeden einzelnen Lernenden individuell zu fördern und zu fordern und um gemeinsam mit dem Lernenden das jeweilige Vorgehen zu planen.
Verkursungen von Unterricht auf verschiedenen Niveaustufen sowie spezielle Profilklassen dienen am Nell-Breuning-Berufskolleg zusätzlich dem Ziel, individuelle Förderung allen zugutekommen zu lassen und auch besonders leistungsstarken Schüler: innen Angebote zu machen. Unterstützend haben wir außerhalb des Unterrichts das Lerncoaching etabliert, welches durch zu Lerncoaches ausgebildete Kolleginnen und Kollegen durchgeführt wird.14 Auch die grundsätzlich enge Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und dem Sonderpädagogen verfolgt das Ziel Schüler:innen zu unterstützen und ihnen individuell zur Seite zu stehen. Während und am Ende der Schullaufbahn dienen Angebote wie der Geva-Test und eine Vielzahl von Angeboten zur beruflichen Orientierung der individuellen Berufs-und Studienorientierung.
Auch am Nell-Breuning-Berufskolleg ist Lernen und Lehren immer verbunden mit der Überprüfung des Erfolgs. Besondere Ausformungen der Lernerfolgsüberprüfungen und Leistungsbewertungen ergeben sich durch neue Ansätze des Lernens an unserem Berufskolleg. Unsere Schwerpunkte im Lehren und Lernen haben wir im Leitbild und in vielen weiteren Ausführungen in diesem Schulprogramm beschrieben. Handlungsorientierung, selbstorganisiertes Lernen, kompetenzorientierte Bildungspläne und Lernfelddidaktik bedingen auch Veränderungen im Leistungsbegriff. So beschreibt der Referenzrahmen Schulqualität NRW15, dass die Grundsätze zur Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung festgelegt und beachtet werden. Dabei sind Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung so anzulegen, dass sie die Lernentwicklung bzw. den Lernstand der Schüler:innen angemessen erfassen und
Grundlage für die weitere Förderung der Schüler:innen sind.
Auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben und unseres Leitbildes wurden Grundsätze zur Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung für alle Bildungsgänge festgelegt.
Die Leistungsbewertung bezieht sich insgesamt auf die im Zusammenhang von Unterricht erworbenen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen. Um das breite Spektrum der zu entwickelnden Kompetenzen erfassen zu können, gilt es, eine Vielfalt an Formen der Lernerfolgsüberprüfung zu nutzen.
Das schulweite Leistungsbewertungskonzept incl. eines Bogens zur kompetenzorientierten Leistungsbewertung wurde zum Schuljahr 2024/2025 verabschiedet. Nun gilt es, die individuellen Gegebenheiten der Bildungsgänge mit aufzunehmen sowie eine Evaluation am Ende des Schuljahres durchzuführen, um mögliche Anpassungen vorzunehmen.
Mit dem Einzug der Digitalisierung ändern sich nicht nur unsere Lebens- und Arbeitswelt grundlegend, sondern auch die Anforderungen an die Bildung. Berufskollegs standen den sogenannten neuen Technologien traditionell sehr positiv gegenüber und sind ihrem Bildungsauftrag, junge Erwachsene zukunftsfähig auf die Berufswelt vorzubereiten, immer schon
richtungweisend nachgekommen. Aufbauend auf dem Medienkompetenzrahmen des Landes NRW16 für die Sekundarstufe I nutzen wir gezielt die Vorerfahrungen unserer Lernenden und erweitern die digitalen Schlüsselkompetenzen sukzessiv, insbesondere in der Medienkompetenz, dem Anwendungs-Know-how sowie in den informatischen Grundkenntnissen. Durch das Fortschreiten der technologischen Entwicklung ergeben sich immer wieder neue Aspekte, die in die schulische Unterrichts-, Organisations-, Personal- und Technologieentwicklung zu integrieren sind. Daher gilt hier in besondere Weise, dass die folgenden Ausführungen nur als Momentaufnahme des Schulentwicklungsprozesses zu sehen sind.
Unterricht
Die Digitalisierung wirkt in der Bildung als ein „ein großer Verstärker“ bestehender Prozesse. Dadurch dass am Nell-Breuning-Berufskolleg ein schulweites Unterrichtskonzept etabliert ist, das die Eigenverantwortung und Selbststeuerung der Schülerschaft in den Mittelpunkt stellt, trifft bei uns die Digitalisierung also auf ein grundsätzlich progressiv denkendes System. Ziel der digitalen Unterrichtsentwicklung ist es, dass der Einsatz von digitalen Medien diese etablierten Konzepte verstärkt und einen Unterricht verbessert, der die Lernenden und ihre Vielfalt in den Mittelpunkt stellt, auf authentische Ergebnisse aus ist und die Lernenden als Gestalter ihres problem-, produkt- und prozessorientierten Kompetenzerwerbs sieht. Am Nell-Breuning-Berufskolleg hat es sich das Team NBB 4.0 zur Aufgabe gemacht, in diesem Sinne passgenaue Konzepte für das Lernen mit digitalen Medien und Unterrichtsmaterial an unserem Berufskolleg zu entwickeln und im Kollegium zu etablieren.
Ausgangspunkt aller didaktischen Überlegungen ist unsere gewandelte Schülerschaft, deren Lernpräferenzen sich durch das Großwerden in der digitalen Welt erheblich geändert haben. So ist z.B. die Aufmerksamkeitsspanne gesunken, während Multitasking-Fähigkeiten zugenommen haben. Der Bedarf an klaren Rückmeldungen zu Lernergebnissen und individuellen Lernständen ist gestiegen. Diesen Bedürfnissen entsprechen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg durch eine angepasste Unterrichtsgestaltung.
Zudem liegt unseren didaktischen Überlegungen ein Gedanke zugrunde, der in dem Potenzial der digitalen Medien begründet ist: wir vermeiden es, die Schüler-Tablets im Unterricht lediglich als digitale Reproduktion der traditionellen Lehr- und Lernmethoden zu nutzen. Damit würden wir die Lernbedingungen eher verschlechtern – statt Übersicht und Haptik des Buches fände dann z.B. das Lernen in kleinen Ausschnitten im digitalen e-book statt. Stattdessen ist es uns wichtig, das wahre Potenzial digitaler Medien zu heben: Digitale Medien im Unterricht dienen nicht der bloßen Wissensvermittlung, sondern helfen die Schlüsselkompetenzen Kommunikation, Kreativität, Kollaboration und Kritisches Denken zu fördern, insbesondere durch offene Projektaufgaben und den Einsatz von KI-Tools.
Organisation
Zur effizienten Steuerung des Schulentwicklungsprozesses bedarf es einer Zuordnung von Zuständigkeiten, so dass ein nachhaltiger Entwicklungsprozess stattfinden kann. Da die Digitalisierung in der Schule immer weitreichendere Bereiche umfasst, wurde die gemeinsame Anstrengung verteilt und strukturiert, und die Aufgabenbereiche transparent geregelt, die Ansprechpartner und -partnerinnen sind bekannt.
Neben der Gruppe NBB 4.0, die sich um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Unterricht kümmert, sind viele weitere Gruppen an dem Transformationsprozess beteiligt: so z.B. das Team internetbasierte Dienste, das Team Ilias oder das Team digitales Klassenbuch, um nur eine Auswahl zu nennen. Alle diese Teams haben klare Zuständigkeiten: sie kümmern sich je um ein bestimmtes digitales Tool, sichern dessen Einsatz, schulen das Kollegium im Umgang damit und steht für Fragen zur Verfügung. Die Gruppen sind untereinander durch Beteiligung an unterschiedlichen Gruppen vernetzt. Klare Zuständigkeiten und regelmäßige Anpassungen an neue Herausforderungen garantieren die optimale Verzahnung mit dem Schulentwicklungsprozess.
Spezielle Fächer und Fachbereiche widmen sich am Nell-Breuning-Berufskolleg der Thematik Digitalisierung intensiv und grundlegend. So vermitteln die Fächer Informationswirtschaft
oder Datenverarbeitung in allen Bildungsgängen Basiswissen über digitale Technologien und Zusammenhänge. Digitale Schlüsselkompetenzen werden jedoch in allen Fächern und allen Bildungsgängen gefördert und erweitert, sei es durch die flächendeckende Einführung von iPad-Klassen im Bildungsgang Banken, im Wirtschaftsgymnasium oder der Höheren Berufsfachschule, der Einführung des allgemeinen BYOD im Bildungsgang Kaufleute für Bürokommunikation oder dem gezielten Einsatz von iPad-Koffern in allen anderen Bildungsgängen. In den IFK-Klassen steht jedem Schüler und jeder Schülerin ein aus öffentlichen Mitteln gefördertes iPad zur Verfügung. Dabei nimmt das Wirtschaftsgymnasium durch die frühzeitige Einführung von iPad-Klassen die Rolle eines Initiators ein, von dessen Erfahrungen alle anderen Bildungsgänge für ihren Umgang mit digitalen Geräten profitieren. Zur Implementierung der
Neuerung im Kollegium war hier die Microfortbildung ein Format, das sich bewährt hat. Darüber hinaus wurden die Erfahrungen systematisch gesammelt, evaluiert und in den jeweiligen Fachschaften in konkrete Handlungsanweisungen für den Umgang mit den digitalen Geräten gegossen.
Auf empirischer Basis entwickelten sich so an unserer Schule Leitlinien, die für den Umgang mit digitalem Gerät im Unterricht bildungsgangübergreifende Gültigkeit haben.
Personal
Das Geschilderte ist nur möglich, weil die Lehrenden sich ständig der Bereitschaft stellen, ihre eigenen digitalen Schlüsselkompetenzen zu erweitern. Fortbildungen in Form von Selbstlernkursen (z. B. Fobizz), externen Angeboten, schulinternen Workshops und Beteiligungen an Netzwerktreffen werden engagiert wahrgenommen. Zudem bietet eine „taskcard“ den Überblick über Zuständigkeiten, Ansprechpartner: inen, aktuelle Fortbildungen, Handreichungen und Anleitungen.
Kooperationen
Bildung im digitalen Wandel ist eine große Aufgabe, die ohne Partner kaum zu bewältigen ist. Daher bietet es sich an, auf die Expertise von externen Partnern zurückzugreifen.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg setzen wir daher auf vielfältige Kooperationen:
Zwei direkte Partner im Digitalisierungsprozess, hier besonders mit dem Fokus auf die Einführung von iPad-Klassen, sind zwei Berufskollegs, mit denen wir im Netzwerk Zukunftsschulen kooperieren. Die Kooperation mit der Nixdorf-Stiftung hat am Nell-Breuning-Berufskolleg dafür gesorgt, dass ein Teil des Kollegiums sein Wissen um die Rolle der Bildung in der digitalen Welt durch Veranstaltungen und Fortbildungsangebote vertiefen konnte. Schließlich hat die Ausbildung von Digitalisierungsbeauftragten zu einer Vernetzung mit anderen Berufskollegs im Raum Köln-Rhein-Erft geführt.
Technologie
Die konzeptionellen Ausführungen bilden die Grundlage für den Ausstattungsbedarf. Kreative (schöpferische) digitale Handlungsprodukte setzen eine Technik voraus, die eine Produktion und Bearbeitung von Filmen, Podcasts, Skizzen und Bildern ermöglicht. Kritisches Denken und Reflexion erfordern eine einfache Distribution der Lernergebnisse. Eine effiziente Kommunikation und Kollaboration bedürfen einer gemeinsamen Austauschplattform und einer Standardsoftware.
Das Impulspapier II verdeutlicht den besonderen Zusammenhang von Technik und Unterricht: „Die technische Ausstattung der Schule und die Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen bedingen sich wechselseitig. Die vorhandenen technischen Möglichkeiten
und die schulische IT-Infrastruktur werden pädagogisch und didaktisch reflektiert eingesetzt und im Hinblick auf ein zeitgemäßes Lernen in der digitalen Welt weiterentwickelt.“17
Am NBB wurde eine moderne, zeitgemäße Infrastruktur mit WLAN, Kommunikations-und Austauschplattform installiert, Geräte wurden dem Kollegium oder der Schülerschaft zur Verfügung gestellt und Software wurde geprüft, eingesetzt und z.T. wieder verworfen.
Die immer komplexer werdende Ausstattung mit digitalen Medien unterstützt in vielfältiger Weise die Lernprozesse, die digitale Infrastruktur verbessert sich ständig und wird nachhaltig gepflegt
Unserem Leitziel, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, folgend, halten wir für unsere Schüler:innen ein umfangreiches und an den Stärken und individuellen Kompetenzen orientiertes Beratungsangebot vor. Oberste Maßgabe ist dabei, den jungen Erwachsenen die erfolgreiche Teilhabe an Bildung, Beruf, Studium und Gesellschaft zu ermöglichen. Beratung versteht sich somit als lebensweltorientierte Unterstützung unabhängig von ethnischer, kultureller oder sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung und sexueller Identität.
Unser Beratungsangebot, bestehend aus Bildungs- und Berufsberatung, Lerncoaching, sonderpädagogischer Beratung und Beratung im Rahmen der Schulsozialarbeit, eröffnet der Schülerin und dem Schüler die Möglichkeit, eigenverantwortliche Schritte zu gehen.
Schüler:innen, deren erstes Schuljahr (Klasse 11) in der Höheren Berufsfachschule oder dem Wirtschaftsgymnasium nicht so erfolgreich wie gewünscht verläuft, bieten wir am Ende des Jahres einen „Perspektivtag“ an. Hier können Sie sich mit Ihren Erziehungsberechtigten von den Klassenlehrer:innen beraten lassen und auch auf die Expertise unserer Lehrer:innen der Studienund Berufsorientierung, dem Lerncoaching oder der Schulsozialarbeit zurückgreifen. Unsere Tätigkeit konzentriert sich somit nicht nur auf die Bildungsberatung. In Zusammenarbeit
und Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Schulsozialarbeit und der sonderpädagogischen Beratung ist auch die Beratung von verhaltensauffälligen Schüler:innen sowie die Beratung von Schüler:innen mit entwicklungsbedingten, persönlichen oder familiären Problemen ein wichtiges Betätigungsfeld. Die Arbeit der Beratungsteams am Nell-Breuning-Berufskolleg findet dabei in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens mit einem ganzheitlichen Blick auf die Schüler:innen statt. Bei Bedarf nehmen wir Kontakt mit anderen Personen oder Institutionen wie z. B. mit dem Schulpsychologischen Dienst, mit Erziehungs- und Drogenberatungsstellen oder der Berufsberatung auf. Eine Übersicht des gesamten Beratungsangebotes18 findet sich nebenstehend:
Die Bildungsberatung umfasst die Schullaufbahn-, Berufs- und Studienberatung und trägt dazu bei, dass junge Menschen eine ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und Begabungen entsprechende Erziehung und Ausbildung verwirklichen können. Diese Aufgabe nehmen alle Lehrer und Lehrerinnen wahr. Schwerpunktmäßig obliegt sie allerdings den Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern. Darüber hinaus bieten die Beratungslehrer:innen eine breite Palette von Unterstützungsleistungen, die sowohl die akademische als auch persönliche Entwicklung der Schüler:innen fördern sollen. Hierzu gehören die Hilfe bei sozialpsychologischen Probleme, die Vermittlung von externen Hilfsangeboten, Lern- und Leistungsberatung sowie die Konfliktmediation.
Um gezielter beraten zu können, werden unterschiedliche Tests in unserem Hause durchgeführt, damit diese Jugendlichen sicherer werden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen. Zu diesen Tests gehören Berufswahltests, Kompetenzmessung sowie Stärken- und Schwächenanalysen. Eltern und Erziehungsberechtigte werden bei Bedarf hinzugezogen. Ergänzt wird dieses Tätigkeitsfeld durch die vom Land NRW fest vereinbarten Elemente von KAoA.
Schulsozialarbeit stellt eine Ressource zur Qualitätsentwicklung unserer Schule dar, denn sie unterstützt und fördert nachhaltig die ganzheitliche Entwicklung von jungen Menschen.
Für die Schüler:innen ist das Nell-Breuning-Berufskolleg nicht nur ein Lernort, sondern wesentlicher Bestandteil ihrer Lebenswelt. So individuell wie die Schüler:innen sind auch die Herausforderungen, denen sie sich täglich stellen müssen. Entwicklungspsychologische sowie kulturelle und bildungsgangspezifische Faktoren bilden den Handlungsrahmen für die Schulsozialarbeit.
So unterstützen wir auch in belastenden Lebenssituationen die jungen Erwachsenen darin, ihren angestrebten Bildungsweg zu gestalten und zu bewältigen. Mit gezielt eingesetzten pädagogischen Methoden werden die individuellen Kompetenzen der Schüler:innen erweitert, ihre Ressourcen aktiviert, um sie in Alltagssituationen zu unterstützen, Krisen zu lösen, das soziale Zusammenleben zu fördern und Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit beruht auf Freiwilligkeit und Vertraulichkeit und richtet sich an alle Schülergruppen, sowohl im Vollzeit- als auch im Teilzeitbereich. Das Team der Schulsozialarbeit ist gleichzeitig auch ein wichtiger Ansprechpartner für das Kollegium, die Eltern und die Kooperationspartner der Schule. Das Aufgabenfeld umfasst die Unterstützung bei familiären Problemen, bei persönlichen Schwierigkeiten sowie die Beratung in Bezug auf finanzielle Hilfen und Schaffung einer beruflichen Perspektive. Darüber hinaus werden themenbezogene Projekte in den Klassen angeboten, um die Gruppenstruktur zu stärken und/oder aktuelle Themen und Fragestellungen zu bearbeiten. Beispiele hierfür sind der „Crash“-
Kurs in Kooperation mit der Präventionsstelle der Polizei, Social Media Projekte oder gezielte soziale Trainings in den Klassen.
Schulsozialarbeit arbeitet zunehmend in multiprofessionellen Teams bestehend aus Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern, Pädagogen, Sonderpädagogen und sorgt am Nell-Breuning-Berufskolleg u. a. für die Integration von Schüler:innen ohne Deutschkenntnisse und die Inklusion von Lernenden mit besonderem Förderbedarf.
Sonderpädagogische Beratung am Nell-Breuning-Berufskolleg baut auf den individuellen Ressourcen von Schüler:innen mit Behinderung auf und gibt Raum für die Entwicklung kompetenzorientierter Ziel- und Zukunftsvorstellungen. Es werden behindertenspezifische Fragestellungen und Themenkomplexe thematisiert und erörtert. Darunter fallen dann u. a. Möglichkeiten und Chancen schulinterner Förderangebote, rechtliche Rahmenbedingungen für Auszubildende mit Behinderung oder aber der Austausch über Grenzen und Möglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung am Arbeitsmarkt. Flankiert werden diese Maßnahmen von der Erstellung und Umsetzung individueller Entwicklungspläne und Nachteilsausgleiche.
Das Leitmotiv und der grundlegende Beratungsansatz sonderpädagogischer Beratung am Nell-Breuning-Berufskolleg definiert Behinderung als individuelles Persönlichkeitsmerkmal und damit als Ausgangspunkt ressourcenorientierter Beratung. Ziel ist, den optimalen Bildungsweg von Schüler:innen mit einem Förderschwerpunkt auszuloten und diesen Weg beratend zu begleiten.
Das Lerncoaching ist ein fachunabhängiges und freiwilliges Angebot für Schüler:innen aller Bildungsgänge des Nell-Breuning-Berufskollegs. Es richtet sich an Schüler:innen, die Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation oder dem Zeitmanagement haben, unter Motivationsschwierigkeiten oder Prüfungsangst leiden oder denen effektive Arbeitsstrategien fehlen. Derartige Probleme wirken sich auf den Fachunterricht aus, unzureichende Lernleistungen und Frustration sind häufig die Folge. Beim Lerncoaching werden in Einzelgesprächen die Stärken und Schwächen der Schülerin bzw. des Schülers diagnostiziert und gemeinsam Strategien entwickelt, wie Probleme oder Schwierigkeiten bewältigt werden und erste Erfolgserlebnisse erreicht werden können. In regelmäßigen Abständen wird über Fortschritte und eventuelle Hindernisse gesprochen, dabei die Selbstkompetenz gestärkt und neue selbstgesetzte Ziele festgelegt.
Wichtig ist zu kommunizieren, dass es nicht notwendigerweise direkt zu einer Verbesserung der Lernleistungen kommt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies in vielen
Fällen dennoch so ist, weil den Schüler:innen nicht kurzfristig Stoff vermittelt wird, sondern sie nachhaltig ihre Selbstkompetenz und Lernweise verändern. Am Nell-Breuning-Berufskolleg haben sich Lehrkräfte in einer umfassenden Fortbildung zu Lerncoaches ausbilden lassen und bieten ihre Expertise als Prozessbegleiter/in an. Für das Durchführen der Coachinggespräche wurde ein spezieller Raum eingerichtet u. a. zur Schaffung einer vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre. Im Unterschied zum Lerncoaching leistet jeder Lehrende individuelle und kollektive
Lernberatung als didaktische-methodischer/r Expertin/Experte in ihrem/seinem Unterrichtsfach. Der Schwerpunkt liegt bei der fachlichen Beratung zur Beseitigung von Lerndefiziten. Die/der Fachlehrer/in kennt die Lernenden aus dem Unterrichtsgeschehen und berät gezielt in fachlichen Fragestellungen.
Lehren und Lernen
Wir verstehen uns am Nell-Breuning-Berufskolleg als lernende Gemeinschaft und stellen das Lernen und Lehren in den Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit. Lehren und Lernen in einer hohen Qualität bedarf enger Absprachen und Zusammenarbeit in der Abstimmung der schulinternen Curricula und ihrer Umsetzung. Daher haben wir die Evaluation und Weiterentwicklung des Unterrichts ritualisiert und diskutieren offen und kontrovers Neuausrichtungen schulischen Lehren und Lernens.
Die sich ständig verändernden Anforderungen an unsere Schüler:innen im Jetzt und in der Zukunft erfordern auch eine veränderte Lehr- und Lernhaltung an unserer Schule. Die Schüler:innen sollen im Rahmen einer umfassenden beruflichen Handlungskompetenz in der Lage sein, alleine oder in Zusammenarbeit mit anderen, Probleme zu lösen, sich Inhalte zu erschließen sowie ihr Handeln zu reflektieren und Konsequenzen aus dieser Reflexion abzuleiten. Aus diesem Grunde haben wir uns die Entwicklung eines schulweiten Unterrichtskonzepts, das diese Kriterien erfüllt, zur Aufgabe gemacht. Dieses NBB-Unterrichtskonzept ist in seinen Grundzügen in den vergangenen Jahren an der Schule und im
Unterricht etabliert worden. Im Fokus stehen hier die Schüleraktivität sowie die Eigenverantwortung der Schüler:innen für ihr Lernen. Der Lehrende steht den Lernenden als Expertin bzw. Experte und Lernbegleiterin bzw. Lernbegleiter zur Seite. Strukturhilfen, wie z. B. der Advance Organizer, die Kann-Liste und ggfs. auch das Punktekonto, bilden den Rahmen für das individuelle Lernen der Schüler:innen. Die Kann-Liste dient zudem zur Reflexion der erworbenen Kompetenzen. Darüber hinaus ergänzen wir in einzelnen Bildungsgängen die veränderten Unterrichtsstrukturen.10 Hier wird den Schüler:innen Zeit und Raum gegeben, für ihr Lerntempo und ihre Lerninhalte Verantwortung zu übernehmen. Sie können somit gezielt an ihren individuellen Stärken und Schwächen arbeiten.Ein weiteres Ziel des NBB-Unterrichtskonzepts ist die Entwicklung von überfachlichen Kompetenzen, da diese wesentlich für das lebenslange Lernen sind. Neben der Problemlösekompetenz, Evaluationskompetenz, Richtungskompetenz, Erschließungskompetenz und der Kompetenz zur Zusammenarbeit werden auch digitale Kompetenzen11
und sprachliche Kompetenzen der Schüler:innen zielgerichtet gefördert. Um die Schüler:innen für ihre eigene Kompetenzentwicklung zu sensibilisieren, führen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg die Kompetenzmessung durch. Die Schüler: innen werden in kleinen Gruppen von Lehrer:innenn dabei beobachtet, wie sie mit einer komplexen Problemstellung umgehen. Mit Hilfe von überfachlichen Kompetenzrastern erhalten sie anschließend eine individuelle Rückmeldung über ihr individuelles Vorgehen und die beobachteten überfachlichen Kompetenzen. Das anschließende Feedback in Gruppen- oder Einzelgesprächen dient als Grundlage dafür, den Schüler:innen die Bedeutung überfachlicher Kompetenzen zu erläutern und sie zu motivieren, diese weiterzuentwickeln. Zugleich erfahren auch die Lehrer:innen als lernende Gemeinschaft durch die Beobachtung einen großen Mehrwert und können so gewonnene Erkenntnisse für ihren Unterricht nutzen. Die Ergebnisse der Kompetenzmessung werden weiterhin auch für pädagogische Konferenzen genutzt und sorgen so für nachhaltige Umsetzung.12Als lernende Gemeinschaft evaluieren wir regelmäßig durch Online-Befragung der Schüler:innen sowie Kolleginnen und Kollegen schulintern unser Konzept, um notwendige
Anpassungsprozesse und Überarbeitungen vorzunehmen. Die Ergebnisse fließen im Rahmen von Konferenzen sowie an pädagogischen Tagen mit dem gesamten Lehrerkollegium oder in den Bildungsgängen in die Weiterentwicklung ein, bei Bedarf führen wir entsprechende Workshops zu speziellen Themen durch. Im Rahmen der schulübergreifenden Zusammenarbeit im Netzwerk „Zukunftsschulen NRW“ mit anderen Berufskollegs erörtern und diskutieren wir unsere angestrebten Entwicklungsziele darüber hinaus auch mit unseren Kooperationspartnern und erhalten dabei wertvolle Impulse und Hinweise. Der Prozess der Implementierung unseres NBB-Unterrichtskonzepts ist somit aufgrund der ständigen Anpassungen und Verbesserungen nie ganz abgeschlossen.Am Nell-Breuning-Berufskolleg begrüßen wir als weiterführende Schule jedes Jahr Lernende aus verschiedenen Schulformen und mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Wir streben an, jeden durch differenzierenden Unterricht und ein anregungsreiches Schulleben nachhaltig zu fördern. Unsere individuelle Förderung schließt Hilfen für Schüler und Schülerinnen mit Lernrückständen oder besonderen Problemen beim Lernen ebenso ein wie die Förderung von besonderen Begabungen und Neigungen. Die Grundlage unserer individuellen Förderung ist die Wertschätzung der Vielfalt der jeweiligen Voraussetzungen sowie die Wahrnehmung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers.
Im Bereich der Lernstandsdiagnostik führen wir bereits bei der Aufnahme in unsere Schule mit den zukünftigen Schüler:innen individuelle Beratungs- und Aufnahmegespräche.
Zudem durchlaufen die Lernenden zu Beginn der Schulzeit am Nell-Breuning-Berufskolleg, wie bereits im vorherigen Abschnitt beschrieben, die Kompetenzmessung13
als erstes Diagnoseinstrument für ihre individuellen Kompetenzen. Im Rahmen der Feedbackgespräche werden hier auch die Themen Verantwortung für das eigene Lernen und Selbstständigkeit sowie das auf diese Kompetenzen ausgerichtete NBB-Unterrichtskonzept mit den Lernenden thematisiert und diskutiert. Damit wird am Nell-Breuning-Berufskolleg zu Beginn der Schullaufbahn die Grundlage für eine individuelle Förderung in dem Bereich Förderplanung gelegt und die auf Differenzierung zielende Unterrichtsorganisation transparent gemacht.Unser schulweites NBB-Unterrichtskonzept sieht dann im weiteren Verlauf ausdrücklich spezielle Arbeitsphasen des selbstständigen Lernens vor, um Möglichkeiten der Individualisierung und Differenzierung zu bieten. Die Bildungsgänge setzen diesen Teil des NBB-Unterrichtskonzepts in je eigener Weise um und bieten in diesen Unterrichtsphasen den Lernenden in unterschiedlicher Weise Freiheit hinsichtlich des individuellen Lerntempos, der Interessen, Zugänge und Erarbeitungsformen. Dabei hat die Lehrkraft als Lernbegleiter Freiräume, um jeden einzelnen Lernenden individuell zu fördern und zu fordern und um gemeinsam mit dem Lernenden das jeweilige Vorgehen zu planen.
Verkursungen von Unterricht auf verschiedenen Niveaustufen sowie spezielle Profilklassen dienen am Nell-Breuning-Berufskolleg zusätzlich dem Ziel, individuelle Förderung allen zugutekommen zu lassen und auch besonders leistungsstarken Schüler: innen Angebote zu machen. Unterstützend haben wir außerhalb des Unterrichts das Lerncoaching etabliert, welches durch zu Lerncoaches ausgebildete Kolleginnen und Kollegen durchgeführt wird.14 Auch die grundsätzlich enge Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit und dem Sonderpädagogen verfolgt das Ziel Schüler:innen zu unterstützen und ihnen individuell zur Seite zu stehen. Während und am Ende der Schullaufbahn dienen Angebote wie der Geva-Test und eine Vielzahl von Angeboten zur beruflichen Orientierung der individuellen Berufs-und Studienorientierung.
Auch am Nell-Breuning-Berufskolleg ist Lernen und Lehren immer verbunden mit der Überprüfung des Erfolgs. Besondere Ausformungen der Lernerfolgsüberprüfungen und Leistungsbewertungen ergeben sich durch neue Ansätze des Lernens an unserem Berufskolleg. Unsere Schwerpunkte im Lehren und Lernen haben wir im Leitbild und in vielen weiteren Ausführungen in diesem Schulprogramm beschrieben. Handlungsorientierung, selbstorganisiertes Lernen, kompetenzorientierte Bildungspläne und Lernfelddidaktik bedingen auch Veränderungen im Leistungsbegriff. So beschreibt der Referenzrahmen Schulqualität NRW15, dass die Grundsätze zur Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung festgelegt und beachtet werden. Dabei sind Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung so anzulegen, dass sie die Lernentwicklung bzw. den Lernstand der Schüler:innen angemessen erfassen und
Grundlage für die weitere Förderung der Schüler:innen sind.Auf Grundlage der gesetzlichen Vorgaben und unseres Leitbildes wurden Grundsätze zur Lernerfolgsüberprüfung und Leistungsbewertung für alle Bildungsgänge festgelegt.
Die Leistungsbewertung bezieht sich insgesamt auf die im Zusammenhang von Unterricht erworbenen fachlichen und überfachlichen Kompetenzen. Um das breite Spektrum der zu entwickelnden Kompetenzen erfassen zu können, gilt es, eine Vielfalt an Formen der Lernerfolgsüberprüfung zu nutzen.Das schulweite Leistungsbewertungskonzept incl. eines Bogens zur kompetenzorientierten Leistungsbewertung wurde zum Schuljahr 2024/2025 verabschiedet. Nun gilt es, die individuellen Gegebenheiten der Bildungsgänge mit aufzunehmen sowie eine Evaluation am Ende des Schuljahres durchzuführen, um mögliche Anpassungen vorzunehmen.
Mit dem Einzug der Digitalisierung ändern sich nicht nur unsere Lebens- und Arbeitswelt grundlegend, sondern auch die Anforderungen an die Bildung. Berufskollegs standen den sogenannten neuen Technologien traditionell sehr positiv gegenüber und sind ihrem Bildungsauftrag, junge Erwachsene zukunftsfähig auf die Berufswelt vorzubereiten, immer schon
richtungweisend nachgekommen. Aufbauend auf dem Medienkompetenzrahmen des Landes NRW16 für die Sekundarstufe I nutzen wir gezielt die Vorerfahrungen unserer Lernenden und erweitern die digitalen Schlüsselkompetenzen sukzessiv, insbesondere in der Medienkompetenz, dem Anwendungs-Know-how sowie in den informatischen Grundkenntnissen. Durch das Fortschreiten der technologischen Entwicklung ergeben sich immer wieder neue Aspekte, die in die schulische Unterrichts-, Organisations-, Personal- und Technologieentwicklung zu integrieren sind. Daher gilt hier in besondere Weise, dass die folgenden Ausführungen nur als Momentaufnahme des Schulentwicklungsprozesses zu sehen sind.Unterricht
Die Digitalisierung wirkt in der Bildung als ein „ein großer Verstärker“ bestehender Prozesse. Dadurch dass am Nell-Breuning-Berufskolleg ein schulweites Unterrichtskonzept etabliert ist, das die Eigenverantwortung und Selbststeuerung der Schülerschaft in den Mittelpunkt stellt, trifft bei uns die Digitalisierung also auf ein grundsätzlich progressiv denkendes System. Ziel der digitalen Unterrichtsentwicklung ist es, dass der Einsatz von digitalen Medien diese etablierten Konzepte verstärkt und einen Unterricht verbessert, der die Lernenden und ihre Vielfalt in den Mittelpunkt stellt, auf authentische Ergebnisse aus ist und die Lernenden als Gestalter ihres problem-, produkt- und prozessorientierten Kompetenzerwerbs sieht. Am Nell-Breuning-Berufskolleg hat es sich das Team NBB 4.0 zur Aufgabe gemacht, in diesem Sinne passgenaue Konzepte für das Lernen mit digitalen Medien und Unterrichtsmaterial an unserem Berufskolleg zu entwickeln und im Kollegium zu etablieren.Ausgangspunkt aller didaktischen Überlegungen ist unsere gewandelte Schülerschaft, deren Lernpräferenzen sich durch das Großwerden in der digitalen Welt erheblich geändert haben. So ist z.B. die Aufmerksamkeitsspanne gesunken, während Multitasking-Fähigkeiten zugenommen haben. Der Bedarf an klaren Rückmeldungen zu Lernergebnissen und individuellen Lernständen ist gestiegen. Diesen Bedürfnissen entsprechen wir am Nell-Breuning-Berufskolleg durch eine angepasste Unterrichtsgestaltung.
Zudem liegt unseren didaktischen Überlegungen ein Gedanke zugrunde, der in dem Potenzial der digitalen Medien begründet ist: wir vermeiden es, die Schüler-Tablets im Unterricht lediglich als digitale Reproduktion der traditionellen Lehr- und Lernmethoden zu nutzen. Damit würden wir die Lernbedingungen eher verschlechtern – statt Übersicht und Haptik des Buches fände dann z.B. das Lernen in kleinen Ausschnitten im digitalen e-book statt. Stattdessen ist es uns wichtig, das wahre Potenzial digitaler Medien zu heben: Digitale Medien im Unterricht dienen nicht der bloßen Wissensvermittlung, sondern helfen die Schlüsselkompetenzen Kommunikation, Kreativität, Kollaboration und Kritisches Denken zu fördern, insbesondere durch offene Projektaufgaben und den Einsatz von KI-Tools.
Organisation
Zur effizienten Steuerung des Schulentwicklungsprozesses bedarf es einer Zuordnung von Zuständigkeiten, so dass ein nachhaltiger Entwicklungsprozess stattfinden kann. Da die Digitalisierung in der Schule immer weitreichendere Bereiche umfasst, wurde die gemeinsame Anstrengung verteilt und strukturiert, und die Aufgabenbereiche transparent geregelt, die Ansprechpartner und -partnerinnen sind bekannt.Neben der Gruppe NBB 4.0, die sich um die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Unterricht kümmert, sind viele weitere Gruppen an dem Transformationsprozess beteiligt: so z.B. das Team internetbasierte Dienste, das Team Ilias oder das Team digitales Klassenbuch, um nur eine Auswahl zu nennen. Alle diese Teams haben klare Zuständigkeiten: sie kümmern sich je um ein bestimmtes digitales Tool, sichern dessen Einsatz, schulen das Kollegium im Umgang damit und steht für Fragen zur Verfügung. Die Gruppen sind untereinander durch Beteiligung an unterschiedlichen Gruppen vernetzt. Klare Zuständigkeiten und regelmäßige Anpassungen an neue Herausforderungen garantieren die optimale Verzahnung mit dem Schulentwicklungsprozess.
Spezielle Fächer und Fachbereiche widmen sich am Nell-Breuning-Berufskolleg der Thematik Digitalisierung intensiv und grundlegend. So vermitteln die Fächer Informationswirtschaft
oder Datenverarbeitung in allen Bildungsgängen Basiswissen über digitale Technologien und Zusammenhänge. Digitale Schlüsselkompetenzen werden jedoch in allen Fächern und allen Bildungsgängen gefördert und erweitert, sei es durch die flächendeckende Einführung von iPad-Klassen im Bildungsgang Banken, im Wirtschaftsgymnasium oder der Höheren Berufsfachschule, der Einführung des allgemeinen BYOD im Bildungsgang Kaufleute für Bürokommunikation oder dem gezielten Einsatz von iPad-Koffern in allen anderen Bildungsgängen. In den IFK-Klassen steht jedem Schüler und jeder Schülerin ein aus öffentlichen Mitteln gefördertes iPad zur Verfügung. Dabei nimmt das Wirtschaftsgymnasium durch die frühzeitige Einführung von iPad-Klassen die Rolle eines Initiators ein, von dessen Erfahrungen alle anderen Bildungsgänge für ihren Umgang mit digitalen Geräten profitieren. Zur Implementierung der
Neuerung im Kollegium war hier die Microfortbildung ein Format, das sich bewährt hat. Darüber hinaus wurden die Erfahrungen systematisch gesammelt, evaluiert und in den jeweiligen Fachschaften in konkrete Handlungsanweisungen für den Umgang mit den digitalen Geräten gegossen.Auf empirischer Basis entwickelten sich so an unserer Schule Leitlinien, die für den Umgang mit digitalem Gerät im Unterricht bildungsgangübergreifende Gültigkeit haben.
Personal
Das Geschilderte ist nur möglich, weil die Lehrenden sich ständig der Bereitschaft stellen, ihre eigenen digitalen Schlüsselkompetenzen zu erweitern. Fortbildungen in Form von Selbstlernkursen (z. B. Fobizz), externen Angeboten, schulinternen Workshops und Beteiligungen an Netzwerktreffen werden engagiert wahrgenommen. Zudem bietet eine „taskcard“ den Überblick über Zuständigkeiten, Ansprechpartner: inen, aktuelle Fortbildungen, Handreichungen und Anleitungen.Kooperationen
Bildung im digitalen Wandel ist eine große Aufgabe, die ohne Partner kaum zu bewältigen ist. Daher bietet es sich an, auf die Expertise von externen Partnern zurückzugreifen.
Am Nell-Breuning-Berufskolleg setzen wir daher auf vielfältige Kooperationen:Zwei direkte Partner im Digitalisierungsprozess, hier besonders mit dem Fokus auf die Einführung von iPad-Klassen, sind zwei Berufskollegs, mit denen wir im Netzwerk Zukunftsschulen kooperieren. Die Kooperation mit der Nixdorf-Stiftung hat am Nell-Breuning-Berufskolleg dafür gesorgt, dass ein Teil des Kollegiums sein Wissen um die Rolle der Bildung in der digitalen Welt durch Veranstaltungen und Fortbildungsangebote vertiefen konnte. Schließlich hat die Ausbildung von Digitalisierungsbeauftragten zu einer Vernetzung mit anderen Berufskollegs im Raum Köln-Rhein-Erft geführt.
Technologie
Die konzeptionellen Ausführungen bilden die Grundlage für den Ausstattungsbedarf. Kreative (schöpferische) digitale Handlungsprodukte setzen eine Technik voraus, die eine Produktion und Bearbeitung von Filmen, Podcasts, Skizzen und Bildern ermöglicht. Kritisches Denken und Reflexion erfordern eine einfache Distribution der Lernergebnisse. Eine effiziente Kommunikation und Kollaboration bedürfen einer gemeinsamen Austauschplattform und einer Standardsoftware.Das Impulspapier II verdeutlicht den besonderen Zusammenhang von Technik und Unterricht: „Die technische Ausstattung der Schule und die Gestaltung von Lehr-/Lernprozessen bedingen sich wechselseitig. Die vorhandenen technischen Möglichkeiten
und die schulische IT-Infrastruktur werden pädagogisch und didaktisch reflektiert eingesetzt und im Hinblick auf ein zeitgemäßes Lernen in der digitalen Welt weiterentwickelt.“17Am NBB wurde eine moderne, zeitgemäße Infrastruktur mit WLAN, Kommunikations-und Austauschplattform installiert, Geräte wurden dem Kollegium oder der Schülerschaft zur Verfügung gestellt und Software wurde geprüft, eingesetzt und z.T. wieder verworfen.
Die immer komplexer werdende Ausstattung mit digitalen Medien unterstützt in vielfältiger Weise die Lernprozesse, die digitale Infrastruktur verbessert sich ständig und wird nachhaltig gepflegt
Unserem Leitziel, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, folgend, halten wir für unsere Schüler:innen ein umfangreiches und an den Stärken und individuellen Kompetenzen orientiertes Beratungsangebot vor. Oberste Maßgabe ist dabei, den jungen Erwachsenen die erfolgreiche Teilhabe an Bildung, Beruf, Studium und Gesellschaft zu ermöglichen. Beratung versteht sich somit als lebensweltorientierte Unterstützung unabhängig von ethnischer, kultureller oder sozialer Herkunft, Religion, Weltanschauung, Behinderung und sexueller Identität.
Unser Beratungsangebot, bestehend aus Bildungs- und Berufsberatung, Lerncoaching, sonderpädagogischer Beratung und Beratung im Rahmen der Schulsozialarbeit, eröffnet der Schülerin und dem Schüler die Möglichkeit, eigenverantwortliche Schritte zu gehen.Schüler:innen, deren erstes Schuljahr (Klasse 11) in der Höheren Berufsfachschule oder dem Wirtschaftsgymnasium nicht so erfolgreich wie gewünscht verläuft, bieten wir am Ende des Jahres einen „Perspektivtag“ an. Hier können Sie sich mit Ihren Erziehungsberechtigten von den Klassenlehrer:innen beraten lassen und auch auf die Expertise unserer Lehrer:innen der Studienund Berufsorientierung, dem Lerncoaching oder der Schulsozialarbeit zurückgreifen. Unsere Tätigkeit konzentriert sich somit nicht nur auf die Bildungsberatung. In Zusammenarbeit
und Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen der Schulsozialarbeit und der sonderpädagogischen Beratung ist auch die Beratung von verhaltensauffälligen Schüler:innen sowie die Beratung von Schüler:innen mit entwicklungsbedingten, persönlichen oder familiären Problemen ein wichtiges Betätigungsfeld. Die Arbeit der Beratungsteams am Nell-Breuning-Berufskolleg findet dabei in einer Atmosphäre des gegenseitigen Vertrauens mit einem ganzheitlichen Blick auf die Schüler:innen statt. Bei Bedarf nehmen wir Kontakt mit anderen Personen oder Institutionen wie z. B. mit dem Schulpsychologischen Dienst, mit Erziehungs- und Drogenberatungsstellen oder der Berufsberatung auf. Eine Übersicht des gesamten Beratungsangebotes18 findet sich nebenstehend:Die Bildungsberatung umfasst die Schullaufbahn-, Berufs- und Studienberatung und trägt dazu bei, dass junge Menschen eine ihren Fähigkeiten, Kompetenzen und Begabungen entsprechende Erziehung und Ausbildung verwirklichen können. Diese Aufgabe nehmen alle Lehrer und Lehrerinnen wahr. Schwerpunktmäßig obliegt sie allerdings den Beratungslehrerinnen und Beratungslehrern. Darüber hinaus bieten die Beratungslehrer:innen eine breite Palette von Unterstützungsleistungen, die sowohl die akademische als auch persönliche Entwicklung der Schüler:innen fördern sollen. Hierzu gehören die Hilfe bei sozialpsychologischen Probleme, die Vermittlung von externen Hilfsangeboten, Lern- und Leistungsberatung sowie die Konfliktmediation.
Um gezielter beraten zu können, werden unterschiedliche Tests in unserem Hause durchgeführt, damit diese Jugendlichen sicherer werden, welchen beruflichen Weg sie einschlagen wollen. Zu diesen Tests gehören Berufswahltests, Kompetenzmessung sowie Stärken- und Schwächenanalysen. Eltern und Erziehungsberechtigte werden bei Bedarf hinzugezogen. Ergänzt wird dieses Tätigkeitsfeld durch die vom Land NRW fest vereinbarten Elemente von KAoA.
Schulsozialarbeit stellt eine Ressource zur Qualitätsentwicklung unserer Schule dar, denn sie unterstützt und fördert nachhaltig die ganzheitliche Entwicklung von jungen Menschen.
Für die Schüler:innen ist das Nell-Breuning-Berufskolleg nicht nur ein Lernort, sondern wesentlicher Bestandteil ihrer Lebenswelt. So individuell wie die Schüler:innen sind auch die Herausforderungen, denen sie sich täglich stellen müssen. Entwicklungspsychologische sowie kulturelle und bildungsgangspezifische Faktoren bilden den Handlungsrahmen für die Schulsozialarbeit.
So unterstützen wir auch in belastenden Lebenssituationen die jungen Erwachsenen darin, ihren angestrebten Bildungsweg zu gestalten und zu bewältigen. Mit gezielt eingesetzten pädagogischen Methoden werden die individuellen Kompetenzen der Schüler:innen erweitert, ihre Ressourcen aktiviert, um sie in Alltagssituationen zu unterstützen, Krisen zu lösen, das soziale Zusammenleben zu fördern und Zukunftsperspektiven zu schaffen.
Das Beratungsangebot der Schulsozialarbeit beruht auf Freiwilligkeit und Vertraulichkeit und richtet sich an alle Schülergruppen, sowohl im Vollzeit- als auch im Teilzeitbereich. Das Team der Schulsozialarbeit ist gleichzeitig auch ein wichtiger Ansprechpartner für das Kollegium, die Eltern und die Kooperationspartner der Schule. Das Aufgabenfeld umfasst die Unterstützung bei familiären Problemen, bei persönlichen Schwierigkeiten sowie die Beratung in Bezug auf finanzielle Hilfen und Schaffung einer beruflichen Perspektive. Darüber hinaus werden themenbezogene Projekte in den Klassen angeboten, um die Gruppenstruktur zu stärken und/oder aktuelle Themen und Fragestellungen zu bearbeiten. Beispiele hierfür sind der „Crash“-
Kurs in Kooperation mit der Präventionsstelle der Polizei, Social Media Projekte oder gezielte soziale Trainings in den Klassen.Schulsozialarbeit arbeitet zunehmend in multiprofessionellen Teams bestehend aus Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeitern, Pädagogen, Sonderpädagogen und sorgt am Nell-Breuning-Berufskolleg u. a. für die Integration von Schüler:innen ohne Deutschkenntnisse und die Inklusion von Lernenden mit besonderem Förderbedarf.
Sonderpädagogische Beratung am Nell-Breuning-Berufskolleg baut auf den individuellen Ressourcen von Schüler:innen mit Behinderung auf und gibt Raum für die Entwicklung kompetenzorientierter Ziel- und Zukunftsvorstellungen. Es werden behindertenspezifische Fragestellungen und Themenkomplexe thematisiert und erörtert. Darunter fallen dann u. a. Möglichkeiten und Chancen schulinterner Förderangebote, rechtliche Rahmenbedingungen für Auszubildende mit Behinderung oder aber der Austausch über Grenzen und Möglichkeiten für Menschen mit einer Behinderung am Arbeitsmarkt. Flankiert werden diese Maßnahmen von der Erstellung und Umsetzung individueller Entwicklungspläne und Nachteilsausgleiche.
Das Leitmotiv und der grundlegende Beratungsansatz sonderpädagogischer Beratung am Nell-Breuning-Berufskolleg definiert Behinderung als individuelles Persönlichkeitsmerkmal und damit als Ausgangspunkt ressourcenorientierter Beratung. Ziel ist, den optimalen Bildungsweg von Schüler:innen mit einem Förderschwerpunkt auszuloten und diesen Weg beratend zu begleiten.
Das Lerncoaching ist ein fachunabhängiges und freiwilliges Angebot für Schüler:innen aller Bildungsgänge des Nell-Breuning-Berufskollegs. Es richtet sich an Schüler:innen, die Schwierigkeiten mit der Selbstorganisation oder dem Zeitmanagement haben, unter Motivationsschwierigkeiten oder Prüfungsangst leiden oder denen effektive Arbeitsstrategien fehlen. Derartige Probleme wirken sich auf den Fachunterricht aus, unzureichende Lernleistungen und Frustration sind häufig die Folge. Beim Lerncoaching werden in Einzelgesprächen die Stärken und Schwächen der Schülerin bzw. des Schülers diagnostiziert und gemeinsam Strategien entwickelt, wie Probleme oder Schwierigkeiten bewältigt werden und erste Erfolgserlebnisse erreicht werden können. In regelmäßigen Abständen wird über Fortschritte und eventuelle Hindernisse gesprochen, dabei die Selbstkompetenz gestärkt und neue selbstgesetzte Ziele festgelegt.
Wichtig ist zu kommunizieren, dass es nicht notwendigerweise direkt zu einer Verbesserung der Lernleistungen kommt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass dies in vielen
Fällen dennoch so ist, weil den Schüler:innen nicht kurzfristig Stoff vermittelt wird, sondern sie nachhaltig ihre Selbstkompetenz und Lernweise verändern. Am Nell-Breuning-Berufskolleg haben sich Lehrkräfte in einer umfassenden Fortbildung zu Lerncoaches ausbilden lassen und bieten ihre Expertise als Prozessbegleiter/in an. Für das Durchführen der Coachinggespräche wurde ein spezieller Raum eingerichtet u. a. zur Schaffung einer vertrauensvollen Arbeitsatmosphäre. Im Unterschied zum Lerncoaching leistet jeder Lehrende individuelle und kollektive
Lernberatung als didaktische-methodischer/r Expertin/Experte in ihrem/seinem Unterrichtsfach. Der Schwerpunkt liegt bei der fachlichen Beratung zur Beseitigung von Lerndefiziten. Die/der Fachlehrer/in kennt die Lernenden aus dem Unterrichtsgeschehen und berät gezielt in fachlichen Fragestellungen.Schulweite Entwicklungsziele im Bereich Lehren und Lernen: